Dr. Karen Zoufal
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24.12.2020
Kleine Kinder verstehen, dass Dinosaurier real sind, fiktive Figuren wie Peter Pan und Spongebob dagegen nicht. Bei Figuren wie dem Weihnachtsmann oder der Zahnfee sind kleinere Kinder dagegen etwas zwiegespalten, wie Wissenschaftler in der Zeitschrift „PLOS“ berichten.
Schon Kinder ab drei Jahren können den Unterschied zwischen „real“ und „nicht real“ verstehen. Für die aktuelle Studie befragten die Forscher 176 Kinder im Alter von zwei bis elf Jahren, für wie real sie dreizehn verschiedene Figuren hielten. Dafür sollten sie auf einer Skala von null (auf keinen Fall real) bis acht (sehr real) Punkte verteilen. Die Mehrheit der Kinder teilte die Figuren in vier Gruppen ein. Mit sieben von acht Punkten wurden Dinosaurier und die „Wiggles“ , eine australische Band, die Kindermusik macht, am häufigsten als „real“ eingestuft. Der Weihnachtsmann und die Zahnfee erreichten sechs Punkt auf der „Echtheitsskala“, gefolgt von mehrdeutigen Figuren wie Außerirdischen, Drachen und Geistern (vier Punkte) und fiktiven Figuren wie Peter Pan, SpongeBob und Elsa (vier Punkte). Erwachsene und Kinder ab sieben Jahren neigten dazu, die Figuren nur in drei Gruppen einzuteilen: real, nicht real und mehrdeutig, wie z. B. Geister und Außerirdische.
Jedes zweite Kind will den Weihnachtsmann gesehen haben
„Wir zeigen, dass Kinder dazu neigen, ein differenziertes Verständnis der Realität zu haben – mehr als viele erwarten", schreiben die Wissenschaftler. Sie vermuten, dass Rituale besonders stark daran mitwirken, ob Kinder Personen wie den Weihnachtsmann als real einordnen. So könnten indirekte „Beweise“, etwa das Bereitstellen von Milch und Keksen für den Weihnachtsmann, die am nächsten Morgen verschwunden sind, diesen Glauben festigen. Zudem hatten ungefähr 40 Prozent der Kinder gesagt, sie hätten den Weihnachtsmann im wirklichen Leben gesehen.
Quelle: DOI: 10.1371/journal.pone.0234142