03.05.2018
Kinder, die regelmäßig gemeinsam mit ihren Eltern Musik hörten, hatten als junge Erwachsene ein besseres Verhältnis zu ihren Müttern und Vätern. Dies galt für alle Altersstufen, aber besonders für gemeinsame Musik-Erfahrungen in der Teenie-Zeit, wie Jake Harwood von der University of Arizona und Kollegen im Fachblatt Journal of Family Communication berichten. Mit kleineren Kindern seien musikalische Aktivitäten durchaus üblich, etwa ein Schlaflied vorzusingen oder gemeinsam Kinderlieder zu singen, sagt Harwood. Mit Teenagern seien solche Aktivitäten dagegen seltener und könnten deshalb unter Umständen einen noch größeren Effekt haben.
Die Forscher vermuten, dass zwei Faktoren hierbei eine wichtige Rolle spielen. Der erste sei die Koordination. „Synchronisation oder Koordination ist etwas, das passiert, wenn Menschen zusammen Musik machen oder Musik hören“, erklärt Harwood. In beiden Fällen werden Dinge synchron gemacht, zum Beispiel gemeinsam zu tanzen oder zu singen. Studien hätten belegt, dass dies dazu führe, sich mehr zu mögen, so der Forscher. Der zweite Faktor, der zu einem besseren Verhältnis beitrage, sei die Empathie. Eine Reihe von Studien hätten sich damit beschäftigt, wie Emotionen durch Musik geweckt werden und wie sich dies auf die Empathie der Zuhörer auswirke.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Arbeit zwei Gruppen von jungen Erwachsenen befragt, wie oft sie als Kinder mit ihren Eltern musikalisch aktiv gewesen waren, ob sie zum Beispiel gemeinsam Musik gehört hatten, zu einem Konzert gegangen waren oder gemeinsam musiziert hatten. Die Befragten sollten sich zudem an ihre Erlebnisse zwischen 8 und 13 Jahren sowie mit 14 Jahren und älter erinnern und die Beziehung zu ihren Eltern beschreiben.
HH