25.09.2014
Die Wissenschaftler des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig konnten zeigen, dass es mit Hilfe von Nanopartikeln als Verpackung tatsächlich möglich ist, Impfstoffe über die Haut zu verabreichen. Mit diesen winzigen Teilchen als Transporter können die Impfstoffe über die Verankerung der Haare in der Haut, die sogenannten Haarfollikel, in den Körper gelangen und dort zu einer Immunreaktion führen. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Nanomedicine. Die Haut werde dabei nicht verletzt.
Zwar ist die Impfstoffmenge, die auf diesem Weg in den Körper gelangen kann, noch zu gering, um eine Immunantwort auszulösen. Die Forscher lösen dieses Problem allerdings, indem sie den Impfstoff mit bestimmten Zusatzstoffen anreichern, die als Verstärker wirken. So werde eine entsprechende Reaktion im Körper ausgelöst, obwohl die Menge an Antigenen eigentlich nicht ausreichend dafür sei, sagt Professor Carlos Alberto Guzman vom HZI.
„Im Idealfall könnte zukünftig eine Hautcreme aufgetragen werden, und man wäre geimpft“, so Professor Claus-Michael Lehr vom HIPS. Dies könnte die mit der Herstellung und Anwendung verbundene Logistik, die mit der herkömmlichen Impfung per Injektion verbunden ist, deutlich vereinfachen. „Es ist sehr aufwendig und teuer, solche Impfstoffe zu produzieren und für die Anwendung braucht es geschultes Personal“, sagt Lehr. „Gerade in Entwicklungsländern ist das ein Problem“.
HH