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17.03.2025 13:17 Uhr
Die Zahl der Masernfälle nimmt weltweit zu: In Reiseländern wie Marokko, Kenia, Österreich oder Italien, aber auch in Deutschland, steigen die Infektionszahlen drastisch, warnt das CRM Centrum für Reisemedizin. Die Experten raten, besonders vor Auslandsreisen den Impfstatus überprüfen zu lassen.
Die Zahl der Masernerkrankungen ist in den letzten Monaten weltweit angestiegen. In Europa erreichte sie 2024 den höchsten Stand seit 25 Jahren und hatte sich seit 2023 verdoppelt. Betroffen sind Länder wie Österreich, die Niederlande, Italien und Großbritannien. In Deutschland verzeichnete das Jahr 2024 ebenfalls eine hohe Zahl an Infektionen. „Masern sind weder harmlos noch eine reine Kinderkrankheit“, warnt das CRM Centrum für Reisemedizin und empfiehlt eine sorgfältige Überprüfung des eigenen Impfschutzes. Besonders gilt das vor Auslandsreisen zum Beispiel nach Marokko oder Kenia.
Hohe Ansteckungsgefahr durch Masern
Das Masernvirus ist extrem ansteckend: Es kann bereits mehrere Tage vor Auftreten erster Symptome übertragen werden. Allerdings gibt es eine wirksame Schutzmaßnahme: eine Impfung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfolgt das Ziel, Masern weltweit zu eliminieren, was durch eine Impfquote von mindestens 95 Prozent erreicht werden könnte. „Leider bleibt die Impfquote in vielen Ländern hinter den notwendigen 95 Prozent zurück“, erklärt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. Auch in Deutschland sei die Impfquote unzureichend.
Impflücken in Deutschland: Besonders zweite Dosis fehlt häufig
Laut den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollte die erste Masernimpfung im Alter von 11 Monaten erfolgen, die zweite mit 15 Monaten. Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet jedoch, dass nur 77 Prozent der Kinder bis zum Alter von 24 Monaten die zweite Impfung erhalten haben. „Somit hat fast jedes vierte Kind zum Ende des zweiten Lebensjahres noch keinen kompletten Impfschutz gegen Masern“, so Jelinek. Dies birgt Risiken nicht nur für das Kind selbst, sondern auch für immungeschwächte Personen oder Säuglinge, die noch nicht geimpft werden können.
Steigendes Infektionsrisiko durch Reisen und Migration
Besonders Reisende sollten ihren Impfschutz überprüfen. „Auch Menschen, die aus dem Ausland zu uns kommen, haben oft keinen ausreichenden Impfschutz“, betont Jelinek. Er nennt als Beispiel rumänische Erntehelfer, die nicht nur gefährdet seien, sondern das Virus auch mitbringen könnten. Da während der Corona-Pandemie vielerorts Masern-Impfkampagnen ausgesetzt wurden, sind die weltweiten Fallzahlen stark gestiegen. Wer ins Ausland reist, sollte sich daher unbedingt impfen lassen.