02.05.2017
In diesen Gebieten empfiehlt die Ständige Impfkommission am RKI eine FSME-Impfung für Personen, die sich regelmäßig in der freien Natur aufhalten. Das RKI betont jedoch, dass eine Infektion auch außerhalb der ausgewiesenen Risikogebiete möglich ist. Die Einstufung als Risikogebiet basiert auf den gemeldeten FSME-Fällen eines Kreises, sodass die Behörde keine Möglichkeit habe, das Risiko kleinräumiger als auf Landkreisebene abzubilden. Auch in Kreisen mit insgesamt niedrigen FSME-Neuerkrankungen könne es daher Gegenden mit erhöhter Infektionsgefahr geben. Personen mit hohem Risiko, etwa Forstarbeiter, sollten sich darüber bei den örtlichen Gesundheitsämtern informieren.
2016 wurden dem RKI insgesamt 348 FSME-Erkrankungen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 59 Prozent, heißt es im aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“. Das ist keine dramatische Entwicklung, denn die Fallzahlen schwanken laut RKI seit einigen Jahren stark zwischen minimal 195 (im Jahr 2012) und 546 (2006). Durch eine höhere Impfquote insbesondere in Risikogebieten könnten aber aus Sicht der Behörde viele Erkrankungen verhindert werden. In den betroffenen Gebieten sei es in den vergangenen Jahren zu einer Stagnation der Impfquoten oder sogar zu einer Abnahme gekommen.
Neu im Jahr 2016 war der Nachweis des FSME-Virus in Auwaldzecken in Sachsen, die bisher nicht als Überträger galten. Auwaldzecken befallen Menschen jedoch eher selten, sodass der Beitrag der Auwaldzecke zur Verbreitung des Erregers erst noch untersucht werden muss. Eine Deutschlandpremiere im Jahr 2016 war zudem eine FSME-Erkrankung durch den Verzehr infizierter Ziegenmilch, die sich in Baden-Württemberg ereignete.
Die aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete finden Sie auf der Webseite des Robert Koch-Instituts.
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