05.05.2014
Angenommen, man mag Pizza genauso gerne wie Schnitzel: Wofür entscheidet man sich, wenn man die Wahl hat? Eine Studie mit Kantinenbesuchern zeigt, dass die meisten es sich dabei möglichst einfach machen. Sieht ein Essen appetitlich aus und trägt einen wohlklingenden Name, reicht das oft schon.
Die Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin stellten fest, dass die Kantinenbesucher für ihre Essenswahl bei weitem nicht alle Informationen nutzen, die ihnen zu den Mahlzeiten zur Verfügung standen. Die Konsumenten trafen ihre Entscheidung vor allem nach dem Aussehen der Speisen, deren Namen und Preis. Erst dann wurden Informationen zu Inhaltsstoffen wie Kalorien, Fett, Kohlenhydraten oder Salz in Betracht gezogen.
Für die Studie sollten 56 Kantinenbesucher am Computerbildschirm eine Auswahl unter den angebotenen Speisen treffen. Bei der Entscheidung halfen ihnen Bilder der Gerichte sowie Informationen zu Preis, Name der Speisen und deren Nährwerte. Etwa drei Viertel der Teilnehmer verwendeten einfache Entscheidungsstrategien bei der Essensauswahl. Weshalb das so ist, hat nach Ansicht des Studienautors Michael Schulte-Mecklenbeck folgenden Grund: Menschen greifen auf einfache Entscheidungsstrategien zurück, um ihren Alltag besser zu bewältigen. Dabei würden ihnen Erfahrungen aus früheren Essensentscheidungen und das Wissen um ihre Vorlieben helfen.
„Dass sich Verbraucher offensichtlich auf wenige dargebotene Informationen bei ihrer Entscheidung stützen, bedeutet nicht zwangsläufig eine Absage an den Wert von Lebensmittelkennzeichen“, so Schulte-Mecklenbeck. Seiner Ansicht nach sollten Lebensmittelkennzeichen gezielt die wichtigsten Informationen hervorheben – wie beispielsweise die Kalorien oder den Anteil der Nährstoffe an der empfohlenen Tagesdosis. Aktuell untersuchen die Wissenschaftler inwiefern eine vereinfachte Gestaltung von Nahrungsmittelkennzeichen gesündere Essensentscheidungen erlaubt.
RF