01.08.2013
Den Anstieg der Fälle von Lähmungserscheinungen im Bereich Speiseröhre und Magen bezeichnete Professor Dr. Peter Layer vom Israelitischen Krankenhaus in Hamburg auf einem Fachkongress als bemerkenswert.
Die Lähmung der Speiseröhre im Bereich des Mageneingangs hat zur Folge, dass die Speisen, die normalerweise in wellenartigen Muskelbewegungen von oben nach unten zum Mageneingang hin transportiert werden, stecken bleiben, allmählich die Speiseröhre entzünden und Nervenzellen zerstören können. Es kommt dann zu Würgereizen, Brustschmerzen und zum Übergang von Speisebrei in die Atemwege.
Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber hilfreich können neu entwickelte endoskopische und minimalchirurgische Therapien sein, wozu besonders die Ballon-Aufdehnung der Speiseröhre und die Durchtrennung der Muskulatur im Bereich der Lähmung gehören. Auch Medikamente wie Nitrate und Calciumkanalblocker sind bei der Speiseröhrenlähmung hilfreich.
Die Magenlähmung, meistens eine Folge von Nervenschäden beispielsweise durch Diabetes, macht sich beim Patienten durch Übelkeit, Völlegefühl, Appetitverlust, Erbrechen und Gewichtsabnahme bemerkbar. Betroffen sind sehr häufig junge Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Diätetische Maßnahmen, so betonte Professor Layer, seien sinnvoll. Die meisten Patienten benötigten jedoch Medikamente, sogenannte Prokinetika, die die Magenentleerung fördern. Wenn Diät und Medikamente nicht ausreichen, ist neuerdings auch die Implantation eines Magenschrittmachers zu empfehlen, der bei Bedarf die Beweglichkeit des Magens in Gang hält.
"Für Patienten mit Lähmungen von Speiseröhre und Magen sind in nächster Zeit weitere spannende Behandlungsmöglichkeiten zu erwarten", betonte Layer.
MC