14.12.2017
Mehr Regen, Feuchtigkeit oder Luftdruckänderungen: Viele Menschen sind sich sicher, dass sie einen Wetterwechsel in den Gelenken spüren. Ob an dieser weit verbreiteten Annahme etwas dran ist, haben Forscher aus den USA jetzt untersucht. Ihre Ergebnisse sprechen gegen die populäre Vorstellung – zumindest im Hinblick auf den Regen.
Wie die Forscher in der Weihnachtsausgabe der Fachzeitschrift The BMJ berichten, fanden sie keinen Zusammenhang zwischen Regen und Arztbesuchen aufgrund von Gelenk- oder Rückenschmerzen. Das Team unter der Leitung von Anupam Jena von der Harvard Medical School hatte tägliche Niederschlagsmengen mit Daten von Hausarzt-Besuchen aufgrund von Gelenk- oder Rückenschmerzen zwischen 2008 und 2012 von 1,5 Millionen US-amerikanischen Senioren über 64 verglichen. Von 11.673.392 ambulanten Arztbesuchen fanden 2.095.761 an Regentagen statt, berichten die Forscher.
Nach Berücksichtigung von anderen möglichen Einflussfaktoren wie etwa dem Alter, Geschlecht oder chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis fanden die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen dem Anteil an Arztbesuchen wegen Gelenk- oder Rückenschmerzen und Regen am Tag des Arzttermins. Auch zur Niederschlagsmenge in dieser oder der vorausgehenden Woche sei keine Verbindung erkennbar gewesen. So war zum Beispiel die Rate der Gelenk- oder Rückenbeschwerden in Wochen, in denen es sieben Tage hintereinander geregnet hatte, vergleichbar mit Wochen ohne einen einzigen Regentag, berichten die Forscher.
Sie betonen allerdings, dass es sich bei ihrer Studie um eine Beobachtungsstudie gehandelt habe, die keinen Rückschluss auf Ursache und Wirkung zulasse. Auch habe es Einschränkungen gegeben, wie etwa fehlende Informationen zur Krankheitsschwere oder die Einnahme von freiverkäuflichen Schmerzmitteln. Weitere Studien müssten den Zusammenhang daher noch genauer untersuchen, so die Wissenschaftler.
HH