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23.08.2021
Ab dem 1. Oktober wird das Screening auf Hepatitis B und C bei der Gesundheitsuntersuchung für gesetzlich Versicherte, bekannt als Check-up 35, als neue Vorsorgeleistung angeboten. Das soll die Dunkelziffer der Infektionen senken.
Alle drei Jahre können Versicherte ab 35 Jahren beim Hausarzt eine Gesundheitsuntersuchung vornehmen lassen, die auch als Check-up 35 bekannt ist. Das Ziel dieses Präventionsprogramms ist, Erkrankungen möglichst früh erkennen und behandeln zu können. Ab dem 1. Oktober kommen Bluttests auf Hepatitis-B-Viren (HBV) und Hepatitis-C-Viren (HCV) als neue einmalige Leistung hinzu. Das Screening soll dazu beitragen, die hohe Dunkelziffer an unentdeckten Infektionen mit den beiden Hepatitis-Viren zu verringern und Betroffenen eine möglichst frühzeitige Behandlung anbieten zu können. Darauf wies die Deutsche Leberstiftung hin.
Denn Lebererkrankungen verlaufen häufig mit unspezifischen Symptomen und werden oftmals spät erkannt, wenn das Krankheitsstadium bereits fortgeschritten ist und zum Beispiel eine Leberzirrhose oder gar Leberkrebs vorliegt. Weltweit gehören sie zu den häufigsten Todesursachen. Allein an chronischer Hepatitis B oder C sind weltweit circa 325 Millionen Menschen erkrankt – in Deutschland gehen Experten von mehreren Hunderttausend infizierten Menschen aus.
Bereits im Februar 2021 trat der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in Kraft, der als neuen Bestandteil der Gesundheitsuntersuchung einmalig den Test auf die durch Viren verursachten Lebererkrankungen Hepatitis B und Hepatitis C umfasst. Die Verhandlungen der Ärzteschaft und Krankenkassen über die Höhe der Vergütung und die Festlegung der Abrechnungsziffern sind nun abgeschlossen, sodass die Inanspruchnahme ab dem 1. Oktober 2021 möglich ist.