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Gichtanfall: Erste Hilfe aus der Apotheke

Natascha Koch  |  21.12.2021

Während der Feiertage wird oft reichhaltig gegessen, Alkohol getrunken und sich wenig bewegt. Diese Kombination kann einen schmerzhaften Gichtanfall begünstigen. Woran man ihn erkennt und was zu tun ist, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.

Füße einer älteren Frau.
Bei einem Gichtanfall schmerzen oft die Gelenke in den Füßen. Besonders häufig ist der große Zeh betroffen.
© Getty Images/iStockphoto

Zu viel Fleisch und Alkohol können bei einigen Menschen Gicht auslösen. Erstes Anzeichen dafür ist unter anderem eine Schwellung des großen Zehs, der bedingt durch die gespannte Haut anfängt, zu glänzen. Hinzu kommen sehr starken Schmerzen im Gelenk. In 80 Prozent der Fälle ist ein Gelenk der Beine betroffen, davon in 60 Prozent der Fälle das Großzehengrundgelenk. Unbehandelt kann ein Gichtanfall mehrere Tage dauern.

Erste Hilfe aus der Apotheke

Um die Schmerzen im Rahmen einer Ersten-Hilfe möglichst rasch zu lindern und die Entzündungskette zu stoppen, empfiehlt die ApothekerkammerNiedersachsen die Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac. Diese sind in jeder Apotheke schnell zu bekommen und über die Feiertage auch in Notdienstapotheken erhältlich. Auch die Ruhigstellung des Zehs mit einer Kühlkompresse schafft Linderung. Unbedingt sollten Betroffene sofort auf Alkohol und auf Getränke, die mit Fruktose angereichert sind, verzichten sowie den Kaffeekonsum einschränken. Innereien, Meeresfrüchte, Fleisch und tierische Fette sollten ebenfalls gemieden werden, da diese Lebensmittel den Gichtanfall verstärken können. Stattdessen sollten bei einem akuten Gichtanfall viel Gemüse und Salat gegessen werden. Die Reste der Weihnachtsgans müssen erst einmal ins Gefrierfach.

Ein Arztbesuch ist ratsam

Tritt kurzfristig keine Besserung ein, ist ein sofortiger Arztbesuch unbedingt ratsam. Mit verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Kortison, Colchicin und nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) ist der akute Gichtanfall meist rasch in den Griff zu bekommen. Nach den Weihnachtsfeiertagen sollte dann ohnehin ein Arzttermin vereinbart werden, um abzuklären, ob ein grundsätzliches Risiko für weitere Gichtanfälle besteht.

Bleibt die Gicht unbehandelt, drohen Nierensteine und letztendlich Nierenschäden. Ebenso steigt das Risiko, an einem Herzinfarkt, an einem Schlaganfall oder an einer peripheren arteriellen Durchblutungsstörung zu erkranken.

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