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„Einige wissen vielleicht, dass der Weihnachtsbaum biblische Bezüge hat, die mit der Gemeinschaft mit Jesus und dem ewigen Leben in Verbindung stehen“, sagt Kringlebotn Sødal. Wahrscheinlich ist aber nur wenigen bekannt, dass der Christbaumständer in seiner ursprünglichen Kreuzform ebenfalls etwas symbolisiert: Zu Weihnachten wird das Kreuz unter dem Baum versteckt und damit auch die Erinnerung an die Geschehnisse am Karfreitag.
Glocken erinnern an den Kirchgang und daran, wie wichtig es ist, als Gemeinschaft zusammenzukommen.
„Vögel als Baumdekoration stehen für den Heiligen Geist und drücken seine bewegende Natur des Geistes aus“, erklärt Kringlebotn Sødal.
Bei der essbaren Dekoration am Weihnachtsbaum geht es nicht um eine Zwischenmahlzeit, sondern man hat früher den Baum mit Zapfen geschmückt, die mit Essbarem gefüllt waren. Das sollte an die Geschichte aus der Bibel erinnern, in der Jesus 5.000 Menschen gespeist hat.
Äpfel am Weihnachtsbaum repräsentieren die Sünde, und früher wurde er auch mit Brot geschmückt, als Symbol für das Abendmahlsbrot und die Vergebung.
Kerzen spenden Licht und Wärme, sie stehen aber auch für das Leben Jesu, das mit der Zeit kürzer wird und irgendwann abrupt endet.
Die Farbe Grün steht für die Kraft des Evangeliums, während Rot Liebe und Leid symbolisiert. So stellen rote Herzen als Weihnachtsdekoration Gottes Liebe zu den Menschen dar. Weiß ist die Farbe der Reinheit, des Lichts und der Heiligkeit.
Wofür die Krippe mit den Heiligen Drei Königen steht, dürfte den meisten Menschen bekannt sein. Aber manches davon ist wahrscheinlich Dichtung: „Die Bibel sagt nicht, dass Jesus in einem Stall geboren wurde. Es könnte auch ein Haus gewesen sein, in dem Menschen und Tiere unter einem Dach, aber auf getrennten Ebenen lebten. Vielleicht war in der oberen Etage, in der die Menschen wohnten, kein Platz für Maria und Josef. In der Bibel steht auch nichts darüber, dass es drei Männer gab und ob sie Magier oder Könige waren. Es heißt jedoch, dass es drei Gaben gab: Gold, Weihrauch und Myrrhe“, erklärt Kringlebotn Sødal.
Sogar das Datum für Heiligabend könne eine strategische Entscheidung gewesen sein: „In der frühchristlichen Tradition wurde Jesus als die Sonne gefeiert, die die Dunkelheit des Heidentums vertreibt. Das Datum wurde als Gegenreaktion auf die römische Feier des Sonnengottes gewählt, die damals stattfand. So feiern verschiedene Konfessionen an unterschiedlichen Tagen.“