17.09.2014
"Die öffentlichen Vor-Ort-Apotheken müssen erhalten bleiben, denn dass wir uns auf eine sehr gute Gesundheitsversorgung in Deutschland verlassen können, liegt auch wesentlich an den deutschen Apotheken", sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zur Eröffnung des diesjährigen Apothekertages in München.
Das große Vertrauen der Menschen in die Apotheken vor Ort ist auch der Beweis für deren Unentbehrlichkeit, führte der Minister weiter aus. "Die Menschen wollen die Apotheke vor Ort". Die Bundesregierung wolle sich deshalb mit aller Kraft dafür einsetzen, dass sich auch in Zukunft die Menschen an eine Apotheke vor Ort wenden können. Gröhe als Vater von vier Kindern weiß den Apothekennotdienst auch selbst zu schätzen und lobte den Herstellungsbereich in Apotheken mit seinen millionenfachen individuellen Rezepturen.
Der Minister will zudem die Gesundheitsversorgung im ländlichen Bereich sichern. Denn dort gibt es eine zunehmend geringere Arzt- und Apothekendichte. Gröhe will überdies an dem System der Freiberuflichkeit der Apotheker und der inhabergeführten Apotheken – im Gegensatz zu Apothekenketten – festhalten. Das habe sich bewährt und sei der Garant für die funktionierende Versorgung und ihre Qualität. In der Honorierungsfrage, die die Apotheker anmahnen, will Gröhe mit den Standesvertretern der Apotheken im Gespräch bleiben.
Verschiedene besondere Herausforderungen sieht der Minister für das zukünftige Gesundheitswesen. Dazu gehören neben dem Strukturwandel auf dem Lande die allgemeine demografische Entwicklung. Ältere Menschen brauchen mehr Beratung angesichts der verschiedenen Medikamente, die sie nehmen müssen. Gröhe begrüßte die Maßnahmen aus der Apothekerschaft zu Medikationsanalyse und Medikationsmanagement und zur besseren Fälschungssicherheit von Arzneimitteln.
Insgesamt will sich das Gesundheitsministerium dafür einsetzen, dass angesichts steigender Zahlen bei chronischen Volkskrankheiten wie Diabetes oder Demenz die Menschen Zugang zu neu erforschten Arzneimitteln haben, ohne die gesetzlichen Krankenkassen über Gebühr zu belasten. Für die kommenden Aufgaben wünscht er sich die Kooperation mit den Pharmazeuten.
JPL