15.10.2015
Viele Menschen mit Knieproblemen gehen automatisch vorsichtiger, um Schmerzen zu verhindern und das Gelenk zu schonen. Einer neuen Studie zufolge könnte es den Knien jedoch besser gehen, wenn Betroffene größere Schritte machen.
Bei älteren Frauen hing eine größere Schrittlänge beim Gehen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit zusammen, dass strukturelle Schäden am Kniegelenk auftraten. Außerdem traten in MRT-Aufnahmen bei weiblichen Studienteilnehmern, die längere Schritte machten, weniger häufig Knorpelschäden und Knochenmarksläsionen im Kniegelenk auf. Das berichten die Forscher um Joshua Stefanik von der Boston University in den USA in der Fachzeitschrift Arthritis Care & Research. Bei Männern fanden die Wissenschaftler allerdings keine Verbindung.
Angeregt wurde die Studie durch frühere Arbeiten, die gezeigt hatten, dass eine größere Schrittlänge bei jungen Läuferinnen mit einer höheren Belastung des Kniegelenks einherging. Demnach hatten die Forscher in der vorliegenden Arbeit eher ein umgekehrter Zusammenhang erwartet. Auch wenn sich aus der aktuellen Studie noch keine Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung ziehen lassen, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass ein Verkürzen der Schritte, um damit Schmerzen und Belastung für das Knie zu minimieren, auf lange Sicht nicht ausreichen könnte, um das Fortschreiten einer Kniearthrose in Schach zu halten, so die Forscher. Gemeinsam mit Kollegen hatte Stefanik über 1.000 Männer und Frauen zwischen 50 und 79 Jahren und einem durchschnittlichen Body-Mass-Index (BMI) von 29,1 untersucht.
HH