18.06.2018
Schaut man Fußballern auf die Beine, könnte manchmal schon der Eindruck entstehen, dass der Ballsport und O-Beine zusammenhängen. Ob dem tatsächlich so ist, haben Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität in München jetzt untersucht.
Intensives Fußballtraining kann offenbar die Entstehung von O-Beinen begünstigen, so das Ergebnis der systematischen Übersichtsarbeit, die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde. Wird Fußball von Heranwachsenden intensiv als Leistungssport betrieben, haben sie ein erhöhtes Risiko für O-Beine. Wie aus der Analyse der Daten hervorging, war bei jugendlichen Fußballern der Abstand zwischen den Knien im Schnitt 1,5 Zentimeter größer als in der Kontrollgruppe. Damit einher gehe eine Abweichung der Unterschenkel nach innen und ein Vorstehen der außenseitigen Knieanteile, so die Forscher. Die Fehlstellung erhöhe im Erwachsenenalter das Risiko für das Entstehen oder beschleunigte Fortschreiten einer Kniegelenksarthrose, warnen die Wissenschaftler.
Die Ursache für die Entstehung von O-Beinen liegt nach Ansicht der Forscher vermutlich in einer chronischen, asymmetrischen Überlastung der kniegelenksnahen Wachstumsfuge durch sich wiederholende Bewegungen und dem Zug der hinteren Oberschenkel-Muskulatur. Durch Manöver wie etwa Richtungswechsel im Lauf entstehe eine erhöhte mechanische Belastung. Andererseits verringert sich bei Ermüdung der Muskulatur die Stabilisierung des Kniegelenks. Auch die beim Fußball verwendeten Stollenschuhe könnten einen Anteil an der O-Bein-Bildung haben. Ein besonders sensibles Alter sei die Wachstumsphase vor der Pubertät, warnen die Forscher. Es gebe jedoch keine Hinweise dafür, dass auch Freizeitkicker ein erhöhtes Risiko für krumme Beine hätten.
HH