Handtaschen sind beliebte Accessoires, und zwar längst nicht mehr nur bei Frauen. Häufig sind die Taschen jedoch viel zu schwer beladen, was zu Schulter- und Nackenproblemen führen kann. Darauf weist die Aktion Gesunder Rücken (AGR) hin.
Knapp zwei Drittel der Deutschen leiden innerhalb eines Jahres unter Rückenschmerzen, allein 54,9 Prozent der Frauen haben Nackenschmerzen und 26,5 Prozent klagen zusätzlich über Schmerzen im oberen Rücken. Das geht aus einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts hervor. Ein möglicher Grund dafür sind Handtaschen, die oft viel zu schwer beladen sind. Experten zufolge sollten die Accessoires maximal zehn Prozent des eigenen Körpergewichts wiegen. In der Regel sind sie jedoch schwerer: Ganze 3,5 bis 9 Kilogramm schleppen Frauen laut AGR mit sich herum. Dieses Gewicht, das nur auf einer Schulter getragen wird, führt schnell zu Schmerzen und Fehlhaltungen. Diese Tipps helfen dabei, die tägliche Last zu verringern:
Schritt 1: Ballast abwerfen
Der erste Schritt ist denkbar einfach: Nehmen Sie sich Zeit, den Tascheninhalt auf den Prüfstand zu stellen und sortieren Sie aus, was Sie nicht wirklich brauchen. Das Extra-Buch, ein Tablet, den Regenschirm, obwohl die Sonne scheint – einfach raus mit allem, worauf Sie verzichten können. So können Sie einiges an Gewicht einsparen.
Schritt 2: Schulter wechseln
Das Tragen einer Handtasche beeinflusst den gesamten Bewegungsapparat, denn der Körper nimmt automatisch die Position ein, die nötig ist, um die einseitige Last auszugleichen. Durch ungleichmäßige Gewichtsverteilung und -belastung werden bestimmte Partien der Rücken- und Nackenmuskulatur ungünstig beeinträchtigen. Tragen Sie darum den Gurt am besten quer über der Brust oder wechseln Sie regelmäßig die Schulter, auf der Sie die Handtasche tragen. In der Armbeuge sollten nur kleine und leichte Taschen getragen werden, denn hier ist es nicht ohne weiteres möglich viel Gewicht auszubalancieren.
Schritt 3: Rucksack als Alternative
Wenn Sie wissen, dass es ein langer Tag mit vielen Wegen zu Fuß wird oder wenn mehr Gewicht getragen werden muss, ist es für den Rücken besser, einen Rucksack zu wählen. Hier wird das Gewicht gleichmäßig auf beiden Schultern verteilt.
Schritt 4: Nah am Körper tragen
Auch ein Rucksack ist noch keine Garantie für rückengerechtes Tragen. Wenn Sie ihn einseitig oder in der Hand tragen, kann das ebenfalls zu Schulter- und Nackenschmerzen führen. Generell gilt es, das Gewicht von Handtaschen oder Rucksäcken nah am Körper zu haben. Baumeln die Alltagshelfer nur locker herum, entstehen schnell Fehlbelastungen. Und: Seien Sie achtsam mit sich selbst. Sobald Sie krumm werden, steuern Sie gegen und richten sich wieder auf.