Natascha Koch
|
21.06.2022
Dass Hunde eine Infektion mit SARS-CoV-2 am Geruch erkennen können, ist schon länger bekannt. Nun zeigen Forscher der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo), dass die Corona-Spürhunde sogar Patienten mit Long-Covid mit hoher Genauigkeit richtig identifizieren: Die Hunde riechen dabei nicht die Viren selbst, sondern flüchtige organische Verbindungen, die bei einer Virusinfektion durch Stoffwechselvorgänge entstehen. Dies könnte auf eine anhaltende Infektion oder andere langandauernde metabolische Veränderungen bei Long-Covid-Patienten hindeuten. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Frontiers in Medicine erschienen.
„Es ist bekannt, dass infektiöse Atemwegserkrankungen spezifische flüchtige organische Verbindungen freisetzen können. Unsere Studie zeigt, dass Hunde diese einzigartigen Muster flüchtiger organischer Verbindungen nicht nur bei akuten SARS-CoV-2-Infizierten erkennen können, sondern auch bei Post-Covid-19-Patienten“, sagte Professor Dr. Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere der TiHo.
Hunde verfügen über einen außergewöhnlichen Geruchssinn: Sie sind in der Lage, verschiedene Krankheiten zu erkennen – darunter Malaria, Diabetes, verschiedene Krebsarten sowie Infektionskrankheiten. Die Experten der TiHo nennen folgendes Beispiel, um die Geruchsfähigkeit der Vierbeiner zu verdeutlichen: Ein Hund ist in der Lage, den Tropfen einer Flüssigkeit in 50.000.000 Litern Wasser zu erkennen. Das entspricht 20 Schwimmbecken olympischer Größe.