01.06.2015
Nahezu zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind damit einverstanden, dass ihnen nach ihrem Tod Herz, Lunge oder andere Organe entnommen würden. Allerdings fühlen sich viele Bürger bei diesem Thema noch schlecht informiert.
Immer mehr Menschen sind in Deutschland bereit, ihre Organe zu spenden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Hatten 2012 lediglich 22 Prozent ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende in einem Ausweis dokumentiert, besitzen inzwischen schon 35 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis. Trotz des positiven Ergebnisses appelliert Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), sich mit einer Organspende auseinanderzusetzen: „Alle 8 Stunden stirbt ein Mensch, weil kein passendes Organ zur Verfügung steht. Denn viele halten weder ihren Willen schriftlich fest, noch teilen sie ihre Entscheidung ihren Angehörigen mit.“ Generell stehen laut Umfrage rund 80 Prozent der Bevölkerung einer Organspende positiv gegenüber, 71 Prozent der Befragten sind grundsätzlich damit einverstanden, dass man ihnen nach ihrem Tod Organe entnimmt. Nicht alle haben diese Entscheidung aber in einem Organspendeausweis dokumentiert.
Auf die Frage nach den Motiven für eine Organspende sagen 64 Prozent, dass sie anderen Menschen helfen wollen. 12 Prozent lehnen eine Spende ab, weil sie den Missbrauch durch Organhandel fürchten und 9 Prozent aus Angst, dass medizinisch nicht mehr alles für sie getan würde, wenn ein Organspendeausweis vorliege. Die Umfrage zeigt auch, dass Informationen und Aufklärung weiterhin nötig sind: Denn mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) fühlt zum Thema Organ- und Gewebespende weniger gut bis schlecht informiert. Die BZgA hält dafür ein Informationsangebot im Internet bereit.
NK