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Die Lebenserwartung ist zwischen 2000 und 2019 bei Frauen von 79,2 auf 80,7 Jahre und bei Männern von 74,1 auf 76,3 Jahre gestiegen. Die Gesundheitsspanne – also die Anzahl der gesunden, aktiven und krankheitsfreien Lebensjahre – ist jedoch nicht in gleichem Umfang gewachsen. Im Jahr 2019 betrug der durchschnittliche Unterschied zwischen Lebens- und Gesundheitsspanne 9,6 Jahre. Das entspricht einer Zunahme seit 2000 um 13 Prozent.
Dabei gibt es weltweit Unterschiede zwischen den Geschlechtern von etwa 25 Prozent: Frauen wiesen eine um 2,4 Jahre größere Lücke zwischen Lebens- und Gesundheitsspanne auf als Männer. Ursachen waren vor allem Erkrankungen des Nerven-, Muskel-, Skelett-, Genital- und Harnsystems.
In den USA war die Kluft am größten: Dort leben die Menschen durchschnittlich 12,4 Jahre mit Behinderung und Krankheit (im Jahr 2000 waren es noch 10,9 Jahre). Psychische Erkrankungen, Missbrauch und Abhängigkeit von Substanzen sowie Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren die Hauptursachen.
„Die Zunahme der Lebenserwartung geht nicht mit gleichwertigen Fortschritten bei der gesunden Lebenserwartung einher. Älter werden bedeutet oft mehr Lebensjahre, die mit Krankheiten belastet sind. Diese Forschungsergebnisse machen auf eine wachsende Bedrohung der Qualität der Lebenserwartung aufmerksam und auf die Notwendigkeit, die Kluft zwischen Gesundheits- und Lebensspanne zu schließen“, sagte Prof. Dr. Andre Terzic, einer der Autoren der Studie in dem Fachblatt „JAMA Network Open“.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.50241