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Karpaltunnelsyndrom: Kortison hilft kurzfristig

03.09.2013

Ein unangenehmes Finger-Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Händen können auf ein Karpaltunnelsyndrom hindeuten. Bringt eine nächtliche Schiene keine Verbesserung, können Kortisonspritzen zu einer leichten Verbesserung der Symptome führen, wie schwedische Forscher in der Fachzeitschrift Annals of Internal Medicine berichten. Dennoch entschieden sich viele Teilnehmer der Studie nach einem Jahr für einen operativen Eingriff.

Jüngerer Mann vor Laptop hält sich das schmerzende rechte Handgelenk
Wird eine Hand überlastet, kann das Gewebe anschwellen und die Nerven am Handwurzelkanal einengen. Die Folge: Taubheitsgefühl und Kribbeln in Fingern und Hand.
© Robert Kneschke - Fotolia

Für ihre Studie hatten die Forscher Patienten mit Karpaltunnelsyndrom in drei Gruppen eingeteilt: Eine erhielt Injektionen mit 80 Milligramm Methylprednisolon, eine mit 40 Milligramm und eine ein Scheinmedikament. Nach zehn Wochen berichteten beide Gruppen, in denen Kortison gespritzt worden war, von weniger Schmerzen und einer größeren Behandlungszufriedenheit. Nach 24 Wochen, beziehungsweise einem Jahr war jedoch kein Unterschied zwischen den drei Gruppen erkennbar. Kortison-Injektionen können demnach kurzzeitig die Schmerzen in Begleitung eines Karpaltunnelsyndroms lindern, sie scheinen aber nicht zu einer langfristigen Verbesserung zu führen. Die meisten der Studienteilnehmer entschieden sich nach einem Jahr für eine Operation, auch wenn die Zahl in der Gruppe der Patienten mit hoher Kortisondosierung mit 73 Prozent am niedrigsten lag, gegenüber 81 Prozent mit niedriger Dosierung und 92 Prozent ohne Kortison.

Der Karpaltunnel, auch Handwurzelkanal, verläuft zwischen dem Handwurzelknochen und einem Bindegewebsband. Er ist eine Engstelle, durch die sowohl Sehnen als auch der mittlere Handnerv verlaufen. Letzterer ist für Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie einen Teil des Ringfingers verantwortlich. Kommt es zu einer Einengung an dieser Stelle, etwa durch Anschwellen von Sehnen oder Gewebe nach einer Verletzung oder Überanstrengung, durch Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft, eine rheumatische Erkrankung oder Gicht, wird vermehrt Druck auf den Nerv ausgeübt. Die Folge ist das Karpaltunnelsyndrom, eine Druckschädigung des Nervs, die mit einem Taubheitsgefühl und Kribbeln in den betroffenen Bereichen der Hand und der Finger einhergeht.

HH

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