24.10.2018
Wie die neue Studie belegt, denken viele Menschen vor einer Trennung auch darüber nach, was diese für den Partner bedeutet. Je stärker sie die Abhängigkeit des Partners von der Beziehung einschätzten, desto weniger wahrscheinlich war es, dass sie sich trennten, so das Ergebnis, das in der Fachzeitschrift Journal of Personality and Social Psychology veröffentlicht wurde. Die Forscher hatten über 1.300 Teilnehmer in einer Beziehung über zehn Wochen verfolgt, sowie 500, die über eine Trennung nachdachten über zwei Monate.
„In der Regel wollen wir unsere Partner nicht verletzen und sorgen uns darum, wie es ihnen geht“, sagt Studienautorin Samantha Joel. Die Bleibe-Entscheidung jedoch aufgrund der Vorstellung zu treffen, wie es dem Partner mit einer Trennung gehen könnte, hält die Psychologin für ein zweischneidiges Schwert. Verbessere sich die Beziehung, war es eine gute Entscheidung. Wenn nicht, habe sich dadurch eine schlechte Beziehung verlängert. Darüber hinaus sei es fraglich, ob es gut sei, eine Beziehung nur für den Partner fortzuführen. „Wer möchte einen Partner, der nicht wirklich in der Beziehung bleiben möchte?“, fragt Joel.
Als weitere Hinderungsgründe für eine Trennung hatten frühere Studien die Zeit und Gefühle, die schon in die Beziehung investiert wurden, sowie finanzielle Aspekte identifiziert. Auch das Fehlen einer besseren Alternative, wie etwa die Aussicht, in Zukunft allein zu bleiben, können Menschen dazu bringen, in einer unbefriedigenden Beziehung zu bleiben. Die Entscheidung zu bleiben oder zu gehen basiere in diesen Fällen jedoch auf Selbstinteressen, sagt Joel.
HH