26.08.2016
Die Zahl der Menschen, die unter Heuschnupfen durch Pollen der Beifuß-Ambrosie leiden, könnte sich in nur 35 Jahren verdoppeln. Schuld daran dürfte zu einem Großteil der Klimawandel sein, so das Ergebnis einer europäischen Studie, die sich mit dem Einfluss des Klimawandels auf Pollenallergien befasst hat.
Bis zum Jahr 2050 könnte sich die Zahl der Europäer, die auf Pollen der Beifußblättrigen Ambrosie allergisch reagieren, von 33 Millionen auf 77 Millionen verdoppeln. Zu diesem Ergebnis kommen europäische Wissenschaftler in ihren Berechnungen. Zwei Drittel dieses Anstiegs dürfte vermutlich dem Klimawandel zuzuschreiben sein, schreiben die Forscher im Fachblatt Environmental Health Perspectives. Höherer Pollenkonzentrationen und eine längere Zeit, in der die Pollen des Korbblütlers fliegen, könnten die Schwere der Symptome ebenfalls verstärken.
„Unserer Forschungsergebnisse zeigen, dass die Allergie gegen Pollen der Beifuß-Ambrosie zu einem häufigen Gesundheitsproblem in Europa werden wird“, sagt der leitende Wissenschaftler Dr. Iain Lake, von der University of East Anglia in Großbritannien. Sie werde sich vermutlich auch auf Regionen ausbreiten, in denen die Pollenallergie derzeit noch selten sei, so der Forscher. Das Problem werde vermutlich besonders in Ländern zunehmen, in denen sich die Pflanze schon jetzt stark ausgebreitet habe, darunter Ungarn und die Balkanstaaten. „Der größte proportionale Anstieg wird jedoch in Ländern wie Deutschland, Polen und Frankreich stattfinden“, so Lake. In Frankreich und dem Nordwesten Italiens werde sich die Saison der Ambrosia-Pollen wahrscheinlich nach vorne verschiebe, auf Mitte Juli bis Mitte August. „Unsere Berechnungen deuten darauf hin, dass Ambrosia-Pollen in ganz Europa noch Mitte September bis Mitte Oktober auftreten werden“, sagt Lake. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung des Korbblütlers einzudämmen.
HH