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01.04.2024
Die Belastung durch Gräserpollen ist witterungsbedingt gerade sehr hoch, und es ist nicht immer möglich, den Pollen aus dem Weg zu gehen. Neben wirkstoffhaltigen Tabletten, Nasensprays und Augentropfen probieren viele Menschen, die Symptome mit Nasenduschen zu lindern: Das Salzwasser spült Allergene, Entzündungsbotenstoffe und Nasensekret aus der Nase heraus und soll den Selbstreinigungsmechanismus der Nasenschleimhaut anregen. Dass dies tatsächlich funktioniert, zeigt ein neuer Cochrane-Review, der die Ergebnisse aus 14 einzelnen Studien zusammenfasst.
In sieben der Studien bewerteten 112 Erwachsene und 332 Kinder den Effekt durch eine Nasenspülung mit Salzlösung auf einer Skala von 0 bis 10 als eine Verbesserung von 2 bis 3 Punkten – also als spürbar. Wahrscheinlich bringt eine Nasenspülung auch eine zusätzliche Linderung zu Medikamenten wie Cortison-Nasenspray oder Antihistaminika, dies zeigen die Ergebnisse aber weniger deutlich.
Wie stark konzentriert die Salzlösung sein sollte, ist ebenfalls nicht eindeutig zu sagen. Es zeigten sich aber Hinweise darauf, dass eine hypertone Lösung besser wirkt. Da die Beobachtungsdauer eher kurz war, besteht möglicherweise das Risiko, dass eine stärker konzentrierte Lösung die Schleimhaut auf Dauer austrocknet.
Nebenwirkungen wurden kaum beobachtet, waren vorübergehend und leicht. Deshalb spricht den Studienautoren zufolge auch nichts dagegen, unterstützend eine Spülung der Nase mit Salzlösung vorzunehmen, um die Symptome zu lindern.
Ein Manko bei den Studien war, dass eine Nasenspülung zum Schein nicht möglich ist: In üblichen Studien gibt es in der Regel zwei Gruppen, von denen die erste z. B. eine Tablette mit Wirkstoff erhält und die zweite ein identisch aussehendes Scheinmedikament (Placebo). Auf diese Weise wird das Ergebnis nicht von der Erwartung der Teilnehmenden verfälscht. Es könnte also sein, dass diejenigen, die eine Nasendusche verwendeten, den Effekt als stärker empfanden, als er tatsächlich war.
Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD012597.pub2