Schnupfen, Husten, Müdigkeit: Ist das Erkältung oder Allergie?
KE/PTA-Forum/RF
|
17.03.2025 12:29 Uhr
Wenn die Nase läuft und noch Husten und Müdigkeit dazukommen, deutet das auf eine Erkältung hin … oder doch nicht? Eine Pollenallergie verursacht ganz ähnliche Symptome. Wie man beides unterscheidet und richtig behandelt, weiß der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB).
Auch wenn sich die Beschwerdebilder auf den ersten Blick stark ähneln, handelt es sich um zwei völlig verschiedene Erkrankungen. Um herauszufinden, ob man gerade an einer Allergie oder doch an einer Erkältung leidet, sollte man sich also auf die Unterschiede (siehe Tabelle) konzentrieren. Das gilt auch im Hinblick auf die Therapie, denn die Mittel gegen das eine Leiden sind nicht automatisch gegen das andere wirksam und sinnvoll.
Unterschiede
Erkältung
Allergie
Sekret
gelblich bis grüngelblich, verstopft die Nase
flüssig und klar
Niesen
punktuell
anfallsartig, meist bei Ortswechsel
Dauer
verschwindet meist nach zwei Wochen
kann wochenlang über eine ganze Pollensaison andauern
Juckreiz
nicht vorhanden
an Nase, Augen oder im Rachen möglich
Wettereinflüsse
keine, verschwindet nicht
verbessert sich oder verschwindet bei längeren Regenphasen
Ein weiterer Hinweis auf eine Pollenallergie ist laut DAAB, wenn die „Schnupfensymptome“ jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit, beispielsweise im Frühjahr, wiederkommen.
Was gegen die Allergie hilft
Der DAAB empfiehlt, die Symptome zu behandeln und nicht zu ignorieren. Der Grund: In bis zu 40 Prozent der nicht sorgfältig behandelten Heuschnupfenfällen kann ein „Etagenwechsel“ erfolgen und sich ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln.
Handelt es sich tatsächlich um eine Allergie, dann sorgen antiallergische Medikamente innerhalb kurzer Zeit für Linderung. Antihistaminika gibt es als Nasenspray, Augentropfen oder Tabletten. Bei einer Erkältung wirken diese nicht.
Wer nicht Jahr für Jahr zu Augentropfen oder Tabletten greifen will, dem empfiehlt der DAAB eine sogenannte Allergieimpfung, die Hyposensibilisierung. Dabei werden Betroffenen zu Beginn der pollenfreien Zeit die entsprechenden allergieauslösenden Pollenbestandteile in sehr geringen Dosen zugeführt. In 80 Prozent der Fälle gewöhne sich der Körper daran und mache ihn unempfindlich gegen die Allergene.
Was bei Erkältung hilft
Ein Schnupfen verschwindet meist nach spätestens zwei Wochen von alleine. Eine ursächliche Therapie steht nicht zur Verfügung, die Beschwerden lassen sich jedoch sehr gut behandeln. Eine laufende oder verstopfte Nase können abschwellende Nasensprays oder -tropfen schnell und effektiv bessern. Wichtig: Präparate mit Wirkstoffen wie Xylometazolin oder Oxymetazolin sollten jedoch niemals länger als eine Woche angewendet werden, weil diese rasch zur Gewöhnung führen.
Wird das Nasensekret gegen Ende der Erkrankung immer dickflüssiger, kommen besser Sprays oder Nasenspülungen mit isotonischer Kochsalzlösung oder Meerwasser zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut zur Anwendung. Viele Patienten empfinden es zudem als sehr wohltuend, bei Schnupfen und Erkältung zu inhalieren. Der angenehme Effekt von heißem Wasserdampf befeuchtet die Atemwege und löst den Schleim.