09.05.2012
Das Frühjahr lädt dazu ein, Bein zu zeigen. Doch nicht bei allen ist die Vorfreude ungetrübt: Millionen Menschen leiden unter Krampfadern, die nicht nur ein kosmetisches Problem sind. Müssen sie behandelt werden haben die Betroffenen oft nur die Wahl zwischen Skalpell oder Hitzesonde: Bochumer Forscher haben die Verfahren jetzt verglichen.
Traditionell ist das Skalpell: Das operative Entfernen der Vene – auch Stripping genannt – galt lange Zeit als Standardverfahren bei stark ausgeprägten Krampfadern. Seit über zehn Jahren werden darüber hinaus moderne Sonden angewendet, die über Laser oder Radiowellen mit Hitze arbeiten. Das Versprechen der neuen Methoden, schonender zu sein, konnte nicht durch Studien untermauert werden. Das sagten Forscher vom Venenzentrum der Ruhr-Universität Bochum, die die Daten verschiedener Studien zusammengetragen hatten. Stattdessen scheine die bisherige Lasertherapie mehr Schmerzen zu verursachen als die Operation. Lediglich die Radiowellentherapie sei mit weniger Schmerzen verbunden – diese Erkenntnis bezog sich allerdings nur auf weniger stark ausgeprägte Krampfadern.
Für die modernen Methoden gebe es zudem keine Langzeitergebnisse, die belegen würden, dass sie das Wiederauftreten der Krampfadern genauso effektiv verhindern, wie die Operations-Methode. Laut Studienleiter Professor Dr. med. Achim Mumme bleibe die Stripping-Methode bei fortgeschrittener Krampfader-Erkrankung die Therapie der Wahl. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Phlebologie erschienen.
hh