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12.05.2022
Bei einem fortgeschrittenen Lymphödem können vier verschiedene nicht-medikamentöse Verfahren Beschwerden lindern. Allerdings lässt sich nicht sagen, welches das beste ist, denn keines war den anderen überlegen. Das geht aus einem Bericht des IQWiG hervor.
Vier Maßnahmen zeigten einen etwa vergleichbar großen Nutzen bei einem fortgeschrittenen Lymphödem:
Kompressionsbandagen oder -strümpfe, die einen leichten Druck auf betroffene Gliedmaßen ausüben und den Abtransport der Lymphflüssigkeit aus den Lymphgefäßen erleichtern,
Bewegungs- und Atemübungen oder Selbstmassagetechniken, die nach professioneller Anleitung eigenständig zu Hause durchgeführt werden,
der Transfer von Lymphknoten mit einem eigenen Blutgefäßsystem von einer gesunden zur erkrankten Körperregion durch eine Operation,
eine intermittierende pneumatische Kompression, bei der über eine Manschette wechselnder Druck ausgeübt wird, um angestaute Flüssigkeit aus Gliedmaßen zu drücken.
Zu diesem Ergebnis kam ein Bericht, der im Rahmen des ThemenCheck Medizin des IQWiG erstellt wurde, bei dem Bürgerinnen und Bürger Themenvorschläge einreichen können. Für den Bericht wurden 23 Studien ausgewertet. In 20 dieser Studien waren Frauen mit Brustkrebs untersucht worden.
Ein Lymphöden entsteht, wenn sich durch eine Schädigung von Lymphknoten oder Lymphgefäßen Lymphflüssigkeit im Gewebe ansammelt. Dies führt zum Anschwellen des Körperteils, was Schmerzen und eine schlechtere Beweglichkeit nach sich ziehen kann. Wenn die Schwellung längere Zeit besteht, kann es zu Veränderungen des Gewebes und einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität kommen. Häufig ist eine jahrelange Behandlung erforderlich. Diese erfolgt idealerweise als „komplexe physikalische Entstauungstherapie“, die fünf Komponenten umfasst: manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegungstherapie, Hautpflege und Vermittlung von Wissen zur Selbsttherapie.