07.03.2016
Krebsherde mit Lasersonden "wegzukochen", ist schon länger möglich. Ein neues Verfahren arbeitet mit niedrigeren Temperaturen und soll das Immunsystem gegen den Krebs scharfmachen. Das berichtete Professor Dr. Thomas Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Frankfurt, auf einer Pressekonferenz.
Die in diesem Jahr eingeführte Therapie bietet neue Chancen für bereits behandelte Patienten mit Leberkrebs, bei denen der Krebs zurückkehrt. Sie nennt sich immunstimulierende interstitielle Laser-Thermotherapie (imLIT). Sie bekämpft Tumorzellen und fördert gleichzeitig die körpereigene Immunabwehr gegen das Krebsgewebe. Dabei wird durch eine schlauchförmige Sonde unter örtlicher Betäubung Laserstrahlung auf den Tumor geschossen. So werden Krebszellen kontrolliert erhitzt und das Tumorgewebe zerstört. Zusätzlich regt die Behandlung das Immunsystem zur Antwort gegen die Krebserkrankung an.
Eine internationale Studie zu diesem Verfahren startet aktuell. "Es handelt sich bei dieser Methode um eine für den Patienten wenig belastende Therapie", erläutert Vogl, der die Studie leitet. Er erwartet, dass die verschiedenen Effekte der Behandlung die gesamte Tumorerkrankung umfassend in Angriff nehmen. Dies sei eine echte Chance für Patienten mit wiederkehrenden Tumoren und Metastasen in der Leber. Die Methode wird deutschlandweit bisher einzig am Universitätsklinikum in Frankfurt am Main angeboten.
FS