16.01.2018
Wenn es um Liebe und Leidenschaft in einer Beziehung geht, scheinen sich US-Amerikaner offenbar deutlich von Ostasiaten, wie Japanern oder Chinesen, zu unterscheiden. Zu diesem Ergebnis kamen japanische Forscher, die auch der Frage nachgegangen waren, warum das so ist.
Wie sich in der Studie abzeichnete, sind Amerikaner ihrem Liebespartner gegenüber leidenschaftlicher als Japaner. Dies könne durch die Freizügigkeit von Beziehungen in der Gesellschaft, in der ein Mensch lebt, erklärt werden, erläutern die Forscher im Fachblatt Evolutionary Psychology. Laut der Forscher würden US-Amerikaner in einem sozialen Umfeld leben, in dem Menschen eine größere Freiheit hätten, sich einen neuen Partner zu suchen und ihren alten zu ersetzen. Dadurch sei es für Amerikaner wahrscheinlicher, dass sie von ihrem Partner betrogen oder verlassen werden, als das in asiatischen Ländern der Fall ist. Dort gelten die Beziehungen als überaus stabil. US-Amerikaner nutzten die Leidenschaft als Strategie, um ihre Liebespartner fester an sich zu binden.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Je leidenschaftlicher eine Person war, desto eher lernten sie einen Partner kennen und überhäuften niemand anderen als ihren Partner mit Liebe, während sie Beziehungen zu anderen Menschen des anderen Geschlechts häufiger freiwillig aufgaben. Ihre Studie sei insbesondere für Forschungsarbeiten, die sich mit der Evolution zwischenmenschlicher Emotionen beschäftigen, relevant, sagt Studienautor Professor Masaki Yuki von der Hokkaido Universität. Mit Blick auf die Fortpflanzung sei es für Menschen zwingend erforderlich, einen guten Partner zu finden und auch zu behalten. Ihre Studie lege nahe, dass sozio-ökologische Faktoren berücksichtigt werden müssten, wenn Wissenschaftler das Verhalten von Paaren untersuchen wollten. „Sie deutet zudem darauf hin, dass man leidenschaftlicher sein und seinem Partner besondere Aufmerksamkeit schenken sollte, wenn dieser eine größere Wahlfreiheit hat“, so Yuki. In der Studie befragte er 154 US-Amerikaner – 78 Männer und 76 Frauen – sowie 103 Japaner – 65 Männer und 38 Frauen.
HH