28.02.2020
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Deutschlands oberste Arzneimittelbehörde, rechnet offenbar mit zusätzlichen Lieferengpässen aufgrund der Coronavirus-Epidemie in China. Dort werden viele Wirkstoffe für in Deutschland zugelassene Arzneimittel hergestellt. Das BfArM hat daher die Hersteller vor Ort kontaktiert.
Ob durch die Coronavirus-Infektionen Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten zu erwarten sind, hat das BfArM direkt bei den nach Datenlage betroffenen Unternehmen in Wuhan erfragt. Vorerst sieht die Behörde dafür keine Anhaltspunkte: „Basierend auf den aktuell vorliegenden Informationen und Daten gibt es weder national noch europäisch Hinweise, die kurzfristig auf eine Einschränkung oder ein Erliegen der Arzneimittelversorgung hindeuten“, schreibt das BfArM auf seiner Website.
Die Recherchen des BfArM hatten ergeben, dass insgesamt elf Wirkstoffe betroffen sind, die in Deutschland auf der Liste der versorgungsrelevanten Wirkstoffe stehen. Allerdings benennt das BfArM nicht, um welche Arzneistoffe es sich dabei handelt. Die besagte Liste enthält verschreibungspflichtige Wirkstoffe für alle wichtigen Anwendungsgebiete, die für die Gesamtbevölkerung relevant sind.
Direkt in der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Stadt Wuhan in der Provinz Hubei haben die Hersteller für 19 in Deutschland zugelassene Medikamente ihren Sitz. 17 dieser Arzneimittel beinhalten einen als versorgungsrelevant eingestuften Wirkstoff, schreibt das BfArM weiter. Bezogen auf die komplette Provinz Hubei seien nach aktueller Datenlage 153 Arzneimittel betroffen – 64 davon mit einem als versorgungsrelevant eingestuften Wirkstoff.
RF