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12.01.2023
Als Long-Covid werden Symptome bezeichnet, die mehr als vier Wochen nach einer akuten Coronainfektion noch bestehen oder neu auftreten. Je nach Schwere der Infektion kommen solche Beschwerden laut einer Metaanalyse bei zwischen 7,5 und 41 Prozent der Infizierten vor. Wie lange solche Symptome nach milden Verläufen anhalten, untersuchte ein Team um Dr. Maytal Bivas-Benita vom KI Research Institute in Kfar Malal, Israel.
Die Analyse ergab, dass überstandene Coronainfektionen das Risiko für eine Reihe von Symptomen wie Atembeschwerden, Konzentrationsstörungen, Schwäche, Brustschmerzen und Haarverlust erhöhen. So kam zum Beispiel in einer frühen Phase des zwölfmonatigen Untersuchungszeitraums in der Gruppe der Genesenen Geruchs- und Geschmacksverlust um den Faktor 4,5 häufiger vor als bei den Nichtinfizierten, gegen Ende des Untersuchungszeitraums war die Häufigkeit noch um den Faktor 3 erhöht. Schwäche und Atemprobleme waren die am häufigsten beobachteten Beschwerden nach einer Infektion.
Die Forschenden konnten kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern oder zwischen einzelnen Virusvarianten (Wildtyp, Alpha und Delta) feststellen. Was aber einen gewissen Unterschied machte, war der Impfstatus: Gegen SARS-CoV-2 geimpfte Personen, die sich infiziert hatten, wiesen ein niedrigeres Risiko für Atemprobleme auf als ungeimpfte Infizierte. Für andere Long-Covid-Symptome unterschied sich das Risiko nicht.
Den Forschenden zufolge weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Covid-19-Patienten mit einem milden Verlauf für eine kleine Zahl von Beschwerden ein erhöhtes Risiko haben – vor allem in den ersten sechs Monaten nach der Infektion, danach nehme das Risiko ab. Die meisten Beschwerden verschwänden innerhalb eines Jahres.
DOI: 10.3389/phrs.2022.1604501