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25.08.2023
Bestehen drei Monate nach einer überstandenen Corona-Infektion noch Beschwerden, sprechen Mediziner von Post- oder Long-Covid. Eine neue Studie zeigt, dass vor allem diejenigen, bei denen die Erschöpfung nicht so extrem ist, Besserung erwarten können.
Ein Team der Charité – UniversitätsmedizinBerlin hatte schon im vergangenen Jahr festgestellt, dass sich Menschen mit Long-Covid in zwei Gruppen einteilen lassen: Eine Gruppe, deren krankhafte Erschöpfung und mangelnde Belastbarkeit so stark ausgeprägt waren, dass ein Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) diagnostiziert wurde, und eine zweite Gruppe, die zwar ähnlich Symptome zeigte, aber in schwächerem Ausmaß.
Eine Untersuchung von 106 Personen, deren Symptome innerhalb von 20 Monaten dreimal erfasst wurden, zeigt nun, dass sich bei 48 von 55 Personen mit Chronischem Fatigue-Syndrom auch 20 Monate nach der Infektion noch keine Besserung abzeichnete. In der zweiten Gruppe gingen Erschöpfung, allgemeines Krankheitsgefühl, Schmerzen und Konzentrationsstörungen mit der Zeit zurück, so dass einige Betroffene z. B. wieder arbeiten konnten.
Eine gewisse Vorhersage zum Verlauf war durch eine Messung der Handkraft möglich: „Die Handkraft war nicht nur ein Parameter für die Schwere der Erkrankung zu Beginn, sondern konnte auch vorhersagen, wie sich die ME/CFS-Erkrankung weiter entwickeln wird“, erklärte Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen, Leiterin des Charité Fatigue Centrums.
Quelle: DOI 10.1016/j.eclinm.2023.102146