04.06.2019
Menschen, die Medikamente einnehmen und Alkohol trinken, riskieren Überdosierung, Stürze und Verkehrsunfälle. In den vergangenen Jahren ist es immer häufiger zu akuten Notaufnahmen wegen alkoholbedingten Arzneimittelwirkungen gekommen. Vor allem Menschen über 40 sind gefährdet, wie eine neue Studie zeigt.
Menschen über 40 Jahre nahmen der Studie von Forschern der Washington University zufolge bis zu fünfmal häufiger beruhigende oder dämpfende Medikamente ein als Personen in den Zwanzigern, und auch die Rate der Alkoholexzesse ist in der Altersgruppe über 40 in den letzten Jahren gewachsen. Damit ist die Zahl der Menschen mit einem Risiko für unerwünschte alkoholbedingte Arzneimittelwirkungen insbesondere bei den über 40-Jährigen deutlich gestiegen.
Riskant ist vor allem die Kombination von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, die das Zentralnervensystem dämpfen. Unter den Teilnehmern der Studie, die mindestens einmal pro Woche Alkohol tranken, verdoppelte sich die Einnahme von verschreibungspflichtigen beruhigenden oder dämpfenden Arzneimitteln zwischen 1999 und 2014 auf sechs Prozent. Vor allem die Einnahme von Schlafmitteln ist gestiegen. Auch Opiod-haltige Schmerzmittel wurden von den regelmäßigen Trinkern mit rund vier Prozent relativ häufig eingenommen.
Um das Zusammenspiel von Alkohol und verschreibungspflichtigen Medikamenten zu untersuchen, haben Forscher den Konsum von Arzneimitteln, die das Zentralnervensystem dämpfen, bei regelmäßigen Trinkern untersucht. Sie analysierten Daten von über 37.000 Erwachsenen, die zwischen 1999 und 2014 an einer US-amerikanischen Umfrage zur Gesundheit und Ernährung teilgenommen haben.
ZOU