26.08.2014
Eine häufige Ursache für Knieschmerzen sind altersbedingte Risse in den Kniepuffern, den Menisken. Kanadische Forscher stellten jetzt eine der gängigen Behandlungsmethoden auf den Prüfstand, die Kniegelenkspiegelung, der sich jährlich mehr als vier Millionen Menschen unterziehen.
Ihr Ergebnis ist ernüchternd: In einem Vergleich von sieben Studien deutete sich an, dass die sogenannte Arthroskopie des Knies bei Meniskus-Rissen, die durch altersbedingte Veränderungen verursacht werden, im Vergleich zu nicht-operativen oder Schein-Behandlungen keinen nennenswerten Vorteil brachte. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Canadian Medical Association Journal (CMAJ). Sie hatten für ihre Übersichtsarbeit die Ergebnisse von insgesamt 811 Knie-Operationen analysiert. Demzufolge zahlt sich ein solcher Eingriff für Personen im mittleren oder fortgeschrittenen Alter, deren Knie nicht oder nur leicht von Gelenkverschleiß betroffen sind, oft nicht aus. So führte die Knie-OP in vier der Studien für Patienten mit leichter Arthrose in den ersten sechs Wochen nach dem Eingriff nicht zu einer Besserung der Schmerzen. In fünf Studien sei nach bis zu zwei Jahren ebenso kein langzeitiger Schmerzrückgang zu erkennen gewesen, so die Forscher.
Im Verlauf einer Arthroskopie können über kleinste Schnitte gerissene Teile des geschädigten Meniskus entfernt werden. Doch obwohl es sich bei der Prozedur um einen minimal-invasiven Eingriff handelt – eine sogenannte Schlüsselloch-OP –, seien Komplikationen nicht ausgeschlossen, warnen die Forscher. Deshalb müssten Nutzen und Risiken im Vorfeld einer OP gut abgewägt werden. Nicht-operative Therapie-Methoden sollten gerade bei Menschen im mittleren Alter als erste Versuche zum Einsatz kommen, sagt einer der Autoren, Dr. Moin Khan von der McMaster Universität im kanadischen Hamilton.
HH