ZOU
|
18.08.2022
276 Personen lernten für die Studie in zwei Gruppen zwölf Wochen lang entweder in einem Kurs, ihre Sensomotorik zu verbessern, oder sie bekamen eine Scheinbehandlung (Placebo). Das Umtrainieren der Reizverarbeitung zwischen Muskeln und Nerven veränderte das Empfinden von Schmerzen der Menschen, vermittelte ihnen eine andere Einstellung dazu und wirkte sich schließlich darauf aus, wie sie ihren Rücken bewegten.
Prof. James McAuley von der Universität New South Wales sagte: „Wir haben in unserer Studie eine Wirkung auf die Schmerzintensität und die Beeinträchtigung beobachtet. Die Menschen waren zufriedener, sie berichteten, dass sich ihr Rücken besser anfühlte und ihre Lebensqualität war besser. Doppelt so viele Menschen erholten sich vollständig. Diese Wirkungen scheinen langfristig anzuhalten.“ Damit schneidet die Behandlung deutlich besser ab als viele Schmerzmittel, manuelle Therapien, Injektionen oder Operationen. Die Studienergebnisse sind im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association“ erschienen.
McAuley erklärte, wie die Behandlung funktioniert: „Menschen mit Rückenschmerzen wird oft gesagt, dass ihr Rücken anfällig ist und geschützt werden muss. Dies verändert, wie wir Informationen von unserem Rücken filtern und interpretieren und wie wir unseren Rücken bewegen. Mit der Zeit wird der Rücken weniger belastbar, und die Art und Weise, wie Rücken und Gehirn kommunizieren, wird auf eine Weise gestört, die die Vorstellung zu verstärken scheint, dass der Rücken verletzlich ist und geschützt werden muss. Die von uns entwickelte Behandlung zielt darauf ab, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.“
Quelle: DOI 10.1001/jama.2022.9930