19.03.2013
Der regelmäßige Verzehr von fettem Seefisch wie Makrele, Hering, Sardellen oder Lachs wird wegen seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren empfohlen. Doch zum einen isst nicht jeder Fisch, zum anderen könnte Fisch als Nahrungsmittel in Zukunft immer knapper werden. Deshalb suchen Forscher nach Alternativen – und haben im Leinöl eine mögliche gefunden.
Leinöl könne Seefisch zwar nicht vollständig ersetzen, sei jedoch als ergänzendes Lebensmittel geeignet, so Ernährungswissenschaftlerin Melanie Köhler von der Universität Jena. Sie hatte in einer kleinen Studie mit rund 20 Studienteilnehmern die Gesundheitswirkung von Leinöl untersucht. Die Teilnehmer nahmen während eines fischfreien Zeitraums von acht Wochen täglich zwei Esslöffel Leinöl zu sich. Alle waren übergewichtig, hatten Bluthochdruck und einen gestörten Blutzuckerstoffwechsel. Das Ergebnis: Nach den acht Wochen hatte sich die Menge an Omega-3-Fettsäuren im Blut der Teilnehmer verdoppelt. Der Blutdruck war niedriger und die Blutfettwerte hatten sich verbessert, so Köhler. Dies zeige, dass Leinöl eine gesundheitsfördernde Wirkung habe.
Die Arbeit der Jenaer Wissenschaftlerin ist Teil einer größer angelegten Studie mit dem Ziel, alternative pflanzliche Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren zu finden. Leinöl ist hier ein vielversprechender Kandidat, da es besonders reich an Alpha-Linolensäure ist, die vom menschlichen Körper in Omega-3-Fettsäuren umgewandelt werden kann. Daneben findet sich Alpha-Linolensäure auch in Raps-, Soja- oder Walnussöl, in geringeren Mengen auch in grünem Gemüse wie Spinat, Grünkohl oder Rosenkohl.
HH