06.11.2012
Dass die Männer im Laufe ihrer Großvaterschaft zunehmend eine wichtigere Rolle für die Enkel spielen, verdanken sie kurioserweise ihren Partnerinnen. Zu diesem Schluss kommt der norwegische Soziologe und Autor der Studie Knud Knudsen von der Universität in Stavanger.
Seine Erklärung: Frauen sind im 70. Lebensjahr häufiger schon verwitwet als Männer im gleichen Alter. Alleinstehende widmen ihren Enkeln aber entgegen den Erwartungen weniger Aufmerksamkeit und ziehen sich zurück. Großeltern mit Partner sind dagegen stärker in das Leben ihrer Enkel eingebunden. Damit weisen 70-jährige Großväter eher die Voraussetzungen auf, eine wichtige Rolle für die Enkel zu spielen.
Das ist nicht immer so. Zunächst sind es eigentlich die Großmütter, die die engere Bindung haben. Sie haben traditionell mehr und intensiveren Kontakt zu anderen Familienmitgliedern und fühlen sich eher verantwortlich dafür, gute Beziehungen zu erhalten. Ab dem Alter von 60 Jahren gleich sich das Engagement von Omas und Opas dann aber an.
Für die Studie waren Daten von 5.500 Großeltern im Alter von 60-85 Jahren aus elf europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, erhoben worden. Studienautor Knudsen hat dabei aber auch erkannt, dass Großeltern in allen untersuchten Ländern unabhängig von den Unterschieden zwischen den Geschlechtern generell großen Wert darauf legen, Zeit mit ihren Enkeln zu verbringen.
FH