08.07.2020
Von 500 Patienten klagten fast die Hälfte vor ihrer Hüftoperation auch über Schmerzen im unteren Rückenbereich. Bei 82 Prozent von ihnen waren die Rückenschmerzen ein Jahr, nachdem sie ihre neue Hüfte bekommen hatten, verschwunden. Auch der Grad der Behinderung war von mittelschwer auf minimal zurückgegangen.
Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass die Besserung der Rückenschmerzen nur bei den Patienten eintrat, deren Wirbelsäule und Becken sich beim Übergang vom Stehen zum Sitzen im Verhältnis um mehr als 10 Grad zueinander bewegten. Bei den „steiferen“ Patienten waren die Rückenschmerzen dagegen nicht abgeklungen.
Hüft- oder Wirbelsäulen-Operation?
Der Spezialist für Kniechirurgie, Hüft- und Wirbelsäulenarthritis Dr. Jonathan M. Vigdorchik sagte: „Für Patienten ist es wichtig zu wissen, dass Hüft- und Wirbelsäulenarthritis häufig nebeneinander bestehen und die Rückenschmerzen eines Menschen nach einer Hüftersatzoperation oft besser sind.“
Vigdorchik ist der Meinung, dass die Ergebnisse bei der Entscheidung helfen können, wenn sowohl über eine Hüft- als auch eine Wirbelsäulen-Operation nachgedacht wird: In bestimmten Fällen sei zuerst ein Hüftgelenkersatz sinnvoll, weil die Rückenschmerzen danach vorhersehbar und zuverlässig verschwinden.
ZOU