30.06.2020
Brustvergrößerungen können eine Reihe von Nebenwirkungen mit sich bringen, die als Brustimplantat-Erkrankung zusammengefasst werden. In der Fachzeitschrift „Annals of Plastic Surgery“ ist nun eine Studie erschienen, der zufolge eine Entfernung der Implantate die Symptome bessert und Linderung bringt.
Eine Datenanalyse von 750 Patientinnen, deren Brustimplantate innerhalb von zwei Jahren von demselben Chirurgen vollständig entfernt wurden, zeigte, dass sich elf typische Symptome der Brustimplantaterkrankung nach deren Entfernung anhaltend besserten. Dazu zählten Brustschmerzen, Haarausfall, Hautreizungen, Atemprobleme, Gedächtnisprobleme sowie allgemein starke Schmerzen. Frauen, bei denen eine Kapselkontraktion aufgetreten war, also Verdichtungen des Brustgewebes, die Brust-, Muskelschmerzen und Atembeschwerden verursachen können, zeigten nach der Implantatentfernung die größten Verbesserungen ihrer Symptome. Dabei war es nicht von Bedeutung, ob die Implantate mit Silikon oder Kochsalz gefüllt waren.
Ursachen für Nebenwirkungen sind unbekannt
Brustimplantate werden seit fast 60 Jahren eingesetzt, aber man weiß trotzdem nicht, wie es zu den Symptomen der Brustimplantat-Erkrankung kommt. Das liegt unter anderem daran, dass die Folgen von Brustvergrößerungen 30 Jahre lang kaum untersucht wurden. Auch die vielen unterschiedlichen Produkte für eine Brustvergrößerung erschweren die Aufklärung der biologischen Mechanismen, die hinter der Erkrankung stecken. Heute nimmt man an, dass das Immunsystem und Entzündungen an den Symptomen beteiligt sind. Die Forscher hoffen, die Ursachen durch weitere Untersuchungen künftig besser aufklären zu können.
ZOU