GesundheitArzneimittel

Parkinson: Medikamente einnehmen, wenn die Hand zittert

08.04.2020

Hauptprobleme bei der Parkinson-Krankheit stellen das starke Zittern der Hände und eine zunehmende Bewegungslosikeit dar. Beides macht es den Patienten schwer, mit Medikamenten umzugehen. Was Patienten und Angehörige über Parkinson und rund um die Arzneimitteleinnahme wissen sollten, erklärt der Landesapothekerverband Baden-Württemberg zum weltweiten Parkinson-Tag.

Die täglich einzunehmenden Tabletten werden für Parkinson-Patienten am besten in kleinen Bechern oder Schälchen bereitgestellt.
Die täglich einzunehmenden Tabletten werden für Parkinson-Patienten am besten in kleinen Bechern oder Schälchen bereitgestellt.
© iStock,com/Jovanmandic

Schüttellähmung ist der deutsche Name von Morbus Parkinson und beschreibt die wichtigsten Symptome. Unkontrollierbares Zittern mit verlangsamten Bewegungen bis hin zur Bewegungslosigkeit sind die typischen Merkmale der Erkrankung. Hauptursache ist ein Mangel an dem Nervenbotenstoff Dopamin.

Ob Medikamentenblister, Augentropfen oder andere Arzneimittelfläschchen: Durch die steifen Gliedmaßen fällt es Betroffenen schwer, mit Folien versehene Arzneimittelblister oder schwergängige Drehverschlüsse zu öffnen. So ist es gut, wenn die täglich einzunehmenden Tabletten in kleinen Bechern oder Schälchen bereitgestellt werden. In fortgeschrittenem Krankheitsfall, sobald der Tremor, also das Zittern in der Hand, begonnen hat, ist die selbstständige Einnahme von Tropfen kaum möglich.

„Kommt ein Parkinson-Patient in die Apotheke und benötigt etwas gegen Husten oder Magenbeschwerden, empfehle ich keine flüssigen Arzneimittel, sondern andere Darreichungsformen. Das können Tabletten zum Schlucken oder Lutschen sein“, erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Mitglied im Vorstand des Landesapothekerverbands. Wer unbedingt Augentropfen benötigt, kann in der Apotheke Dosierhilfen bekommen, die die Anwendung erleichtern. Sie unterstützen Patienten zum Beispiel beim Quetschen der Flasche oder „Zielen“ ins Auge.

Ernährung und Medikamente

Patienten, die an Parkinson erkrankt sind, ernähren sich am besten eher eiweißreduziert, führt die Apothekerin weiter aus: „So werden dopaminhaltige Medikamente besser aufgenommen. Außerdem kann so die Verstopfung, unter der Erkrankte häufig leiden, reduziert werden.“ Weil es sehr anstrengend ist, lange dauert und leider auch häufig gekleckert wird, essen und trinken viele Parkinsonpatienten zu wenig. Für einen guten Allgemeinzustand ist es aber wichtig, ausreichend zu trinken und sich ausgewogen zu ernähren.

Betroffene müssen außerdem darauf achten, ihre Tabletten oder Kapseln besonders regelmäßig zu nehmen, damit sie ihren Dopamin-Spiegel möglichst konstant halten. Die Arznei muss genau nach Anweisung eingenommen werden, weil es wichtige Unterschiede gibt. „L-Dopamin-Medikamente mit dem Wirkstoff Levodopa müssen in der Regel eine halbe Stunde vor dem Essen oder anderthalb Stunden nach dem Essen eingenommen werden. Wer hingegen Dopamin-Agonisten mit Wirkstoffen wie Amantadin oder Pramipexol benötigt, sollte die immer mit einer Mahlzeit oder einem Snack einnehmen“, macht Habighorst-Klemm deutlich.

LAV/RF

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