12.12.2014
„Unsere wichtigste Beobachtung ist, dass bei Patienten mit Parkinson wesentlich weniger Bakterien aus der Familie der Prevotellaceae anzutreffen sind“, sagt der Neurologe Filip Scheperjans vom Universitätskrankenhaus in Helsinki. Anders als in der Kontrollgruppe habe in seiner Studie fast keiner der untersuchten Parkinson-Patienten größere Mengen dieser Bakterien im Darm beherbergt, so das Ergebnis, das der Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen in der Fachzeitschrift Movement Disorders veröffentlichte. Darüber hinaus fand das Forscherteam noch eine weitere Verbindung zwischen der auch Morbus Parkinson oder Schüttellähmung genannten Krankheit und einer speziellen Bakterienfamilie, den sogenannten Enterobacteriaceae. Je mehr dieser Bakterien bei Patienten nachweisbar waren, desto stärker machte sich die Krankheit mit Gleichgewichts- und Gehproblemen bemerkbar.
Welcher Art genau die gefundene Beziehung zwischen Darmbakterien und Parkinson ist, können die Forscher noch nicht beantworten. So könnte das Fehlen der Prevotellaceae bedeuten, dass diese Bakterien einen schützenden Einfluss haben, schreiben die Forscher. Das veränderte Gleichgewicht in der Gemeinschaft der Darmbewohner könnte jedoch auch eine Folge der Krankheit sein und somit zum Krankheitsbild gehören. „Im Moment sind wir dabei, die Studienteilnehmer noch einmal zu untersuchen, um herauszufinden, ob die Veränderungen der Darmflora dauerhaft sind und ob die veränderte Zusammensetzung der Bakterien mit einem Fortschreiten der Krankheit in Verbindung steht“, sagt Scheperjans.
HH