06.07.2017
Die Forscher der Linköping Universität hatten bei 193 Patienten das Vorkommen von sechs häufigen Pflanzenstoffen sowie einem speziellen Entzündungsmarker im Blut gemessen. Lutein sei der einzige gewesen, bei dem sich ein eindeutiger Zusammenhang ergeben hat, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt Artherosclerosis. Je mehr Lutein vorhanden gewesen sei, desto niedriger war die Menge des Entzündungsmarkers.
Entzündungen seien ein Schlüsselfaktor für viele Formen koronarer Herzkrankheiten, darunter Herzinfarkt und Angina pectoris. Dies betont die Studienleiterin Professor Dr. Lena Jonasson. Bei einer erheblichen Anzahl von Herzinfarkt-Patienten liege trotz Therapie und Lebensumstellung eine chronische, niederschwellige Entzündungsaktivität vor.
Die Ergebnisse veranlassten die Wissenschaftler, den Einfluss des Luteins auf Zellen des Immunsystems noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie fanden heraus, dass die Entzündungsaktivität dieser Zellen sank, wenn sie mit Lutein behandelt worden waren. Ihre Studie bestätige, dass es offenbar dazu in der Lage ist, anhaltende Entzündungen bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit zu unterdrücken. In weiteren Studien wollen die Forscher nun untersuchen, ob sich ein höherer Konsum von luteinreichen Nahrungsmitteln bei diesen Patienten positiv auf das Immunsystem auswirken kann. Besonders reich an Lutein sind Gemüse mit dunkelgrünen Blättern, wie Spinat oder Grünkohl. Zudem gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die es enthalten.
Seit längerem wissen Mediziner, dass Lutein der Netzhaut nutzen kann. Mehrere Studien bestätigen, dass es sich günstig auf den Beginn und den Verlauf einer Makuladegeneration auswirkt. Diese Augenerkrankung greift das Zentrum der Netzhaut an. Oft kommt Lutein gemeinsam mit anderen Nährstoffen wie Zeaxanthin zum Einsatz.
HH