25.03.2014
Manchmal ist eine DNA-Spur das Einzige, was Polizisten am Ort eines Verbrechens vorfinden. Mithilfe einer neu entwickelten Methode könnte diese in Zukunft aber sogar reichen, um ein Fahndungsfoto zu erstellen, wie Forscher in der Zeitschrift PLOS Genetics berichten.
Die Wissenschaftler aus den USA und Belgien haben eine Methode entwickelt, die zeigt, wie Gene, Geschlecht und Herkunft eines Menschen dessen Gesichtszüge beeinflussen. Dafür analysierten sie 3D-Bilder von fast 600 Freiwilligen aus den USA, Brasilien und von den kapverdischen Inseln. Da sich Gesichter von Menschen aus Afrika und Europa stark unterscheiden, hatten sie Testpersonen mit westafrikanischen und europäischen Wurzeln gesucht.
Im Rahmen der Analyse definierten die Wissenschaftler nun mehr als 7.000 Punkte in einem Gesicht und untersuchten, welchen Einfluss Geschlecht, Herkunft und Gene jeweils auf diese Punkte hatten. Wie zu erwarten war, wurden viele der Punkte durch das Geschlecht und die Herkunft beeinflusst, schreiben die Forscher. Aber auch die Gene spielten eine wichtige Rolle. So identifizierten die Forscher 20 Gene, die in verschiedenen Varianten vorliegen können und je nach Variante zu bestimmten Ausprägungen von Gesichtszügen führen.
Mit diesem Wissen sei der Grundstein gelegt, anhand der genetischen Ausstattung eines Menschen Gesichtszüge vorhersagen und sogar rekonstruieren zu können, so die Forscher. Dies könnte bei der Jagd auf Verbrecher helfen, die nur ihre DNA am Tatort zurückgelassen haben, damit aber noch in keiner Kartei registriert sind. Mithilfe des DNA-Materials ließe sich dann dennoch ein Phantombild für die Fahndung erstellen. Die Forscher hoffen, mit dieser Methode in naher Zukunft der Polizei dabei unter die Arme greifen zu können, den Kreis der Verdächtigen trotz fehlender Zeugen einzuengen.
HH