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16.04.2024
Bei der Auswertung von Daten einer Befragung mit mehr als 2.000 US-amerikanischen Erwachsenen zwischen 50 und 80 Jahren stellte sich heraus, dass 59 Prozent der Menschen meinten, jünger auszusehen als Gleichaltrige. Nur 6 Prozent glaubten, älter auszusehen als ihre Altersgenossen. Frauen dachten im Vergleich zu Männern häufiger, jünger auszusehen als der Durchschnitt, aber sie investierten dafür auch mehr Zeit und Geld als Männer. Ein Drittel der Teilnehmenden sah sich mit Altersdiskriminierung durch negative Kommentare oder Stereotypen über das Älterwerden konfrontiert. Zum Beispiel berichteten sie, dass man ihnen die Fähigkeit absprach, moderne Technologien zu nutzen.
Menschen, die mehr positive altersbezogene Kommentare erhielten, hielten sich auch körperlich und geistig für fitter. Diejenigen, die mehr mit Altersdiskriminierung zu kämpfen hatten, gaben dagegen eher eine schlechte geistige und körperliche Gesundheit an. „Erfahrungen mit Altersdiskriminierung, die in der Betonung der Jugendlichkeit und der Voreingenommenheit unserer Gesellschaft gegenüber dem Altern verwurzelt sind, scheinen indirekt einen Zusammenhang mit der geistigen und körperlichen Gesundheit zu haben“, folgerte die Gesundheitswissenschaftlerin Julie Ober Allen von der Universität Oklahoma aus den Beobachtungen.
Das werten die Studienautoren als besorgniserregend: Sie sehen die Gefahr, dass Altersdiskriminierung einen Teufelskreis in Gang setzen könnte, der ältere Menschen in einen schlechteren Gesundheitszustand abrutschen lässt, durch den sie noch schneller altern. Denn andere Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass ältere Erwachsene mit einer positiven Selbstwahrnehmung im Alter länger leben.
Quelle: DOI 10.1037/pag0000800