Dr. Karen Zoufal
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17.09.2021
Joghurt mit dem probiotischenBakterienstamm Bifidobacterium lactis BB-12 schützte in Versuchen die Bakteriengemeinschaft im Dickdarm wesentlich besser vor Veränderungen durch Antibiotika als ein Placebo-Joghurt, schreiben Forscher in der Zeitschrift „Nutrients“.
Die Forscher hatten beobachtet, dass bestimmte nützliche Stoffwechselprodukte, die von Darmbakterien produziert werden, bei allen Studienteilnehmern nach der Einnahme eines Antibiotikums reduziert war. Bei denjenigen, die den Placebo-Joghurt erhalten hatten, war dies aber viel stärker ausgeprägt als mit BB-12-Joghurt. Patienten, die eine Woche lang den probiotischenJoghurt gegessen hatten, erreichten nach 30 Tagen wieder die ursprünglichen Werte, beim Placebo-Joghurt blieben die Patienten deutlich dahinter zurück.
So früh wie möglich beginnen
„Ein wichtiger Grund für die positiven Ergebnisse ist möglicherweise der Zeitpunkt der Verabreichung des probiotischenJoghurts“, sagte Prof. Dr. Daniel Merenstein von der Georgetown University School of Medicine. „Wenn man so früh wie möglich mit dem Probiotikum beginnt, bevor Antibiotika-Symptome eintreten, kann dies zu günstigeren klinischen Ergebnissen führen.“
Nach einer Antibiotika-Einnahme entwickelt etwa jeder Fünfte Durchfall, da die gesunde Darmflora gestört wird. Das führt manchmal zum vorzeitigen Abbruch der Therapie, so dass die zu behandelnde Infektion fortbesteht. Selten kommt es durch die Verdrängung „guter“ Bakterien zu einer lebensbedrohlichen Ausbreitung von schädlichen Bakterien namens Clostridium difficile, das im Darm leben kann, aber normalerweise durch die gesunde Darmflora Schach gehalten wird.
Quelle: 10.3390/nu13082814