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09.11.2022
Das Risiko von Magenblutungen bei einer langfristigen Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) lässt sich möglicherweise durch eine kurze Antibiotikakur verringern, berichtet ein britisches Forschungsteam in dem Fachblatt „The Lancet“. Das könnte die Sicherheit von ASS für Menschen erhöhen, die den Wirkstoff zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen verwenden.
Viele Menschen mit einem hohen Risiko für Schlaganfälle oder Herzinfarkte nehmen den Blutverdünner ASS in niedriger Dosierung zur Vorbeugung. In seltenen Fällen kann es jedoch durch die Blutverdünnung dazu kommen, dass Magengeschwüre zu bluten beginnen. Die Geschwüre werden häufig durch Bakterien namens Helicobacter pylori verursacht. Werden diese Bakterien durch eine kurze Behandlung mit Antibiotika entfernt, so nimmt das Blutungsrisiko ab.
Dies konnte ein Forschungsteam der Universität Nottingham zeigen, indem es Personen, die ASS einnahmen und Helicobacter pylori-Bakterien aufwiesen, mit Antibiotika oder einem Placebo behandelt und bis zu sieben Jahre lang beobachtet hat. In den ersten zweieinhalb Jahren wurden diejenigen, die mit Antibiotika behandelt wurden, knapp um ein Drittel seltener mit Magenblutungen ins Krankenhaus eingeliefert als diejenigen, die ein Placebo bekommen hatten. Der Schutz trat schnell ein: Unter denjenigen, die ein Placebo bekommen hatten, kam es nach sechs Tagen zur ersten Krankenhauseinweisung, nach der Antibiotikabehandlung erstmals nach 525 Tagen.
Professor Chris Hawkey sagte: „Wir freuen uns, zeigen zu können, dass Blutungen von Magengeschwüren nach einer einwöchigen Antibiotika-Kur deutlich reduziert wurden. Die langfristigen Ergebnisse sind ermutigend im Hinblick auf eine sichere Verschreibung.“
Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(22)01843-8