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21.06.2023
Jährlich zeigt der Monitor der UPD, welche Missstände und Probleme im Gesundheitswesen auftreten. Ein häufiges Thema der Beratungen war der schwierige Zugang zur Gesundheitsversorgung: Die Suche nach einem Facharzt, Psychotherapeuten oder ein Wechsel des Hausarztes wird immer schwieriger, zeitnahe Termine sind oft kaum zu bekommen. Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der UPD, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Gerade körperlich oder psychisch chronisch erkrankten Menschen ist eine langwierige und komplizierte Suche nach qualifizierten Leistungserbringern nicht zuzumuten. Die 2019 eingeführten Terminservicestellen haben bisher keine durchschlagende Wirkung erzielt.“
Lieferengpässe von Medikamenten sind großes Problem
Es zeichnet sich zudem ab, dass immer mehr Menschen von Arzneimittelengpässen betroffen sind. Da es keine digitalen Übersichten über Bestände in den Apotheken gibt, müssen viele mehrere Apotheken aufsuchen oder anrufen, um nachzufragen, ob ein Medikament vorrätig ist. Ein Großteil der Beratungen drehte sich auch um die Leistungen von Krankenkassen und anderen Kostenträgern, darunter Qualitätsmängel bei Inkontinenzprodukten sowie um Behandlungsfehler, ärztliche Pflichten und Patientenrechte wie das Recht auf Einsicht in die Patientenakte.
„Die UPD ist zum einen ein guter Anlaufpunkt, um Orientierung und Beratung in unserem komplexen Gesundheitswesen zu erhalten. Zum anderen trägt sie dazu bei, die Patientenorientierung zu stärken und die Gesundheitskompetenz zu verbessern. Der große psychosoziale Beratungsbedarf im Jahr 2022 unterstreicht, wie wichtig ein niedrigschwellig erreichbares, breites Informations- und Beratungsangebot für die Menschen in Deutschland ist“, sagte Stefan Schwartze, Patientenbeauftragte der Bundesregierung.
Quelle: Monitor Patientenberatung der UPD