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24.06.2024
Am Donnerstag und Freitag, 27. und 28. Juni, schließen nahezu alle Apotheken in Hessen. Hintergrund ist eine Protestaktion gegen die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Apothekenreform. Die Arzneimittelversorgung wird an diesen Tagen über die Notdienstapotheken sichergestellt.
Der Hessische Apothekerverband bittet Patientinnen und Patienten, dringend benötigte Rezepte in der Apotheke bis Mittwoch einzulösen. Welche Apotheken am 27. und 28. Juni Notdienst haben, erfahren die Hessen online mithilfe der Notdienstsuche auf www.aponet.de.
Mit ihrer zweitägigen Schließung protestiert die hessische Apothekerschaft gegen den vor wenigen Tagen vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegten Enentwurf zur geplanten Apothekenreform (aponet.de berichtete). Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes (HAV), betont: „Der vom BMG vorgelegte Referentenentwurf ist ein Generalangriff auf unseren gesamten Berufsstand, unsere pharmazeutische Kompetenz und die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort.“ Seyfarth fordert die Regierungskoalition auf, das Vorhaben des Gesundheitsministers umgehend zu stoppen. Damit einher gehe, dass sich die Apothekerschaft auch über den 28. Juni hinaus für scharfe Protestmaßnahmen und weitere mehrtägige Schließungen wappnet. Seyfarth: „Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten im Sinne unserer Patientinnen und Patienten hartnäckig und gradlinig bleiben“.
Am 27. Juni, ab 12 Uhr versammeln sich die hessischen Apothekenteams auf dem Opernplatz in Frankfurt am Main zu einer Großkundgebung, die um 13 Uhr beginnt. Dort sprechen unter anderem die hessische CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus, Kathrin Anders, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Yanki Pürsun, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Ariel Wagner, Initiator der Kampagne „Mission.Apotheke vor Ort“ und der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth.