10.04.2013
Die Forscher hatten Suchanfragen zu verschiedenen psychischen Erkrankungen aus den USA und Australien aus den Jahren 2006 bis 2010 analysiert, darunter die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung <link>(ADHS), Essstörungen wie die Ess-Brechsucht, Bulimie, und Magersucht, Ängste, Zwangsstörungen, Schizophrenie oder Depression. Das Interesse an Informationen zu all diesen Erkrankungen war in beiden Ländern in den Wintermonaten höher als in den Sommermonaten, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift American Journal of Preventive Medicine.
Besonders deutlich war der Jahreszeiten-Trend bei Essstörungen, bei denen die Suchanfragen in warmen Sommermonaten um rund 40 Prozent geringer waren als im Winter. Das Interesse an Informationen zu Schizophrenie flaute in der warmen Jahreszeit ebenfalls deutlich ab, insgesamt um mehr als ein Drittel. Die Suchanfragen zu ADHS gingen im Sommer in beiden Ländern um rund 30 Prozent zurück. Auch für die anderen psychischen Krankheiten zeigten sich saisonale Schwankungen, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß. Am wenigsten von den Jahreszeiten beeinflusst waren Suchanfragen zu Angststörungen.
Ob die Schwankungen in der Suchhäufigkeit damit zu tun haben, dass die Erkrankungen in der kalten Jahreszeit tatsächlich häufiger auftreten, oder andere Ursachen dahinterstecken, können die Forscher noch nicht beantworten. Einen solchen Zusammenhang kennt man bisher nur für die sogenannte Winterdepression, die bei empfindlichen Personen durch die geringere Sonnenscheindauer in Herbst und Winter ausgelöst wird.
HH