04.05.2012
Die Anzahl der zwischen Kassen und Pharmaherstellern geschlossenen Rabattverträge ist von 9.300 im Jahr 2009 über 12.400 (2010) auf 16.400 (2011) gestiegen – ein neuer Höchststand. Umgesetzt werden diese Rabattverträge von den Apothekern, denn sie klären die Patienten bei Bedarf über die pharmazeutischen Aspekte einer Umstellung von einem zum anderen Präparat auf. Darauf weist der Deutsche Apothekerverband (DAV) hin.
"Seit 2007 setzen die Apotheken alle Rabattverträge der Kassen zuverlässig um", sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker. "Doch kommt es immer wieder zu Problemen bei der Umstellung. Eine unzweckmäßige Herstellerauswahl kann zu Lieferengpässen in der Apotheke führen oder Verwirrung bei den Patienten stiften." Becker weiter: "Mein Appell an die Kassen lautet: Stellen Sie die Versorgungsqualität Ihrer Versicherten wieder stärker in das Zentrum Ihres Handelns, auch wenn es dabei ein paar Euro weniger Rabatt von der Industrie gibt." Für die Apotheken habe sich der Beratungsaufwand durch die Rabattverträge deutlich erhöht. Diese Mehrleistung sei auf Dauer ohne eine Anpassung der Honorierung nicht tragbar, gibt Becker zu Bedenken.
Die Anzahl der rabattierten Arzneimittel stieg von 26.900 im Jahr 2009 über 27.200 (2010) auf 28.500 (2011). Im Jahr 2011 wurden 332 Millionen Generika-Packungen als Rabattarzneimittel in Apotheken abgegeben, 2010 sind es noch 302 Millionen gewesen und 2009 waren es 308 Millionen Generika-Packungen. Laut Bundesgesundheitsministerium sparten die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2011 rund 1,6 Milliarden Euro durch Rabattverträge ein. 2010 sind es etwa 1,3 Milliarden Euro, 2009 etwa 850 Millionen Euro gewesen.
ABDA