17.01.2020
In Tierversuchen mit Mäusen konnten die Forscher zeigen, dass altersbedingte Rückenschmerzen häufig dadurch verursacht werden, dass die Knorpelendplatten an den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule verknöchern und darin schmerzempfindliche Nerven einwachsen.
Dr. Xu Cao, Professor für Orthopädische Chirurgie, verdeutlicht die Situation an einem Beispiel: „Die Knorpelendplatte ist das Kissen auf einem Stuhl, das den Sitz komfortabler macht. Aber wie ähnliches Gewebe in Knie- und Hüftgelenken unterliegt es mit der Zeit einem Verschleiß.“ Er hatte schon lange vermutet, dass altersbedingte Veränderungen in den Geweben der Wirbelsäule zu einem abnormalen Nervenwachstum führen, was schon bei normaler Belastung Rückenschmerzen verursacht.
Knochenstruktur erinnert an Schweizer Käse
Um diese Idee zu bestätigen, untersuchten Cao und sein Team die Wirbelsäulen von Mäusen im Alter von mehr als 20 Monaten, was einem menschlichen Alter von etwa 70 bis 80 Jahren entspricht. Sie stellten fest, dass das knorpelige Gewebe der Wirbelkörper der Mäuse verhärtet war und sich in Knochen mit einer Struktur umgewandelt hatte, die an Schweizer Käse erinnert.
Dieser poröse Knochen bietet Nerven Raum, um in die dichte Struktur des Knochens einzudringen. „Knorpel hat normalerweise keine Nerven und Blutgefäße. Wenn Knorpel jedoch eine poröse Knochenstruktur bildet und Nervenfasern darin wachsen, kann dies die Ursache für Rückenschmerzen sein“, sagt Cao. Wenn die Forscher die Knochenbildung stoppten, hatten die Mäuse weniger schmerzempfindliche Nerven in den Endplatten der Wirbel.
ZOU