26.10.2015
Patienten, die eine schwere Verdrehung des Schultereckgelenks hatten und nicht operiert wurden, kehrten früher wieder an ihren Arbeitsplatz zurück als Patienten mit OP. Außerdem hatten sie in den ersten Monaten nach der Verletzung weniger Beeinträchtigungen und geringere Komplikationen, sagt Dr. Michael McKee vom St. Michaels Hospital in Toronto, Kanada. Er hatte gemeinsam mit Kollegen 83 Schulterpatienten mit und ohne Operation über zwei Jahre hinweg beobachtet. Bei sieben der 40 operierten Patienten kam es zu schwereren Komplikationen wie einer losen Platte oder einer tieferen Wundinfektion. Bei der gleichen Anzahl traten kleinere Komplikationen auf. In der Gruppe ohne Schulter-OP kam es dagegen nur bei zwei Patienten zu schwereren Komplikationen. Und das auch nur, weil diese erneut auf die Schulter gestürzt waren, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Orthopaedic Trauma.
Einer der Hauptvorteile einer Operation sei, dass alles wieder an seinen Platz gebracht werde, wodurch die Schulterpartie symmetrischer und für das Auge gefälliger aussehe, so McKee. So waren Patienten, deren Schultergelenk nicht operiert wurde, mit dem Aussehen ihrer Schulter eher unzufrieden als Patienten, deren Schulter operativ gerichtet wurde. Wie sich beide Therapieformen auf lange Sicht auswirken, sei jedoch noch unklar, sagt der orthopädische Chirurg.
Eine Verschiebung innerhalb des Schultergelenks, das zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterdach liegt, ist eine der häufigsten Schulterverletzungen, die orthopädische Chirurgen behandeln. Leichtere Verschiebungen werden häufig nicht operiert, sondern stattdessen konservativ behandelt. Bei schwereren Schäden ist dagegen die Operation mit Platten und Schrauben eine gängige Wahl.
HH